Für die Aktiven scheint es keine Frage zu sein: Sie wollen als starke Spielgemeinschaft auch in die neue Runde starten. Foto: SGD Foto: Schwarzwälder-Bote

Spielgemeinschaft: SG Deißlingen fordert vom SV Lauffen Vereinbarung zu rechtlich sauberer Lösung

Beim Deißlinger Fußballstreit gärt es weiter. Während die aktiven Fußballer aus Deißlingen und Lauffen Geschlossenheit signalisieren, gibt es auf Funktionärsebene große Dissonanzen.

Deißlingen-Lauffen. Für Außenstehende und wohl auch für Funktionäre des SV Lauffen mag die Aufkündigung der Fußballspielgemeinschaft durch die SG Deißlingen ein ungeahnter herber Paukenschlag gewesen sein. Für die "Spielmacher" der SD Deißlingen war es indessen die Konsequenz aus einem unergiebigem Miteinander. Dies nicht durch die Akteure auf dem Spielfeld, sondern wegen des – zumindest aus Sportgemeinde-Sicht – dürftigen Miteinanders hinter den Kulissen.

Die SG Deißlingen brachte bei einer vereinsinternen Krisensitzung am Dienstagabend ihre Sicht der Dinge zum schwer ins Stottern geratenen Motor für eine gemeinsame Fußballorganisation in der Gesamtgemeinde zum Ausdruck.

Die Ankündigung an den SVL, die Spielgemeinschaft aufzulösen, dürfe Kenner der Deißlinger und Lauffener Fußballszene nicht überrascht haben, sagt SGD-Vorsitzende Helga Siring, die damit zu dem entsprechenden Vorstoß des sportlichen Leiters Rolf Schumpp in der vergangenen Woche nochmals volle Rückendeckung signalisiert. Am Ende der dienstäglichen Zusammenkunft sei klar konstatiert worden, dass die Fußballabteilung des SV Lauffen (SVL) zu den seit Monaten im Raum stehenden Zusagen zur grundsätzlichen Etablierung der bisher losen Spielgemeinschaft nicht reagiert habe. So habe der SVL auch den von der SGD als entscheidend betrachteten Termin 30. Juni kommentarlos verstreichen lassen. Auch wegen rechtlicher und steuerlicher Vorgaben sei aber ein handfestes konzeptionelles Fundament unabdingbar, verweist Siring auf Spielregeln, die es dringend zu beherzigen gelte. Zudem sehe man sich in der Arbeit für die neue Runde derzeit völlig alleingelassen. Auch der SGD-Jugendleiter Matthias Thiel äußerte am Dienstag laut SGD-Mitteilung seinen Unmut über mangelnde Unterstützung durch den SVL. So sei von den für die kommende Saison vorgesehenen 18 Jugendtrainern keiner aus Lauffen.

SV Lauffen im Zugzwang

Dass derzeit für eine gedeihliche Zusammenarbeit atmosphärisch einiges im Argen liegt, zeigen auch die Schlagabtäusche in sozialen Netzwerken wie Facebook oder WhatsApp. Laut SGD will der SVL in den kommenden Tagen zu einem Gespräch einladen. Gestern sahen sich SVL-Vorsitzender Hans-Peter Storz und SVL-Fußballabteilungsleiter Frank Rath zu einer Stellungnahme nicht in der Lage. Bevor man sich äußere, wolle man die in diesem heutigen Artikel zum Ausdruck kommende Stellungnahme der SGD abwarten, sagte Rath gestern.

Beim Training der ersten und zweiten Mannschaft am Dienstagabend nahmen die Verantwortlichen der SGD laut Helga Siring die Gelegenheit wahr, die 34 anwesenden Spieler über die Turbulenzen der vergangenen Tage zu informieren. Zwei Mitglieder der Arbeitsgruppe Spielgemeinschaft SGD/SVL hätten dabei ebenfalls nochmals deutlich gemacht, wie wichtig ein eindeutiger rechtlicher Rahmen für einen ordentlichen Spielgemeinschaftsbetrieb sei, betont die Vorsitzende abschließend.

Die starken Spannungen im Bereich Fußball zwischen den Funktionären des SV Lauffen und der SG Deißlingen haben mehrere Gründe. Die Lauffener Fußballabteilung sieht die Gefahr, vom höherklassigen Partner zu stark vereinnahmt zu werden und reagiert vermutlich auch deshalb behäbig auf das Ansinnen, die Spielgemeinschaft auf rechtlich einwandfreie Füße zu stellen. Dass der SVL mit seinem Sportgeländeneubau direkt neben der SGD derzeit ein markantes Zeichen für weiterhin große Eigenständigkeit setzt, empfinden Deißlinger Funktionäre ohnehin nicht gerade als Signal für gute Doppelpässe beim gemeinsamen Schaffen. Die Kicker aus den beiden Teilorten beschwören derweil den bislang guten Gemeinschaftsgeist. Sie wollen weiterhin erfolgreich auf Torejagd gehen. Dafür sollten sich die Funktionäre jetzt aber rasch die entscheidenden Bälle zuspielen!