Elegante Borgwards, soweit das Auge reicht, inklusive Feuerwehr. Fotos: Feuerwehr Deißlingen Foto: Schwarzwälder-Bote

Borgward-Welttreffen: Oldie der Deißlinger Feuerwehr mit dabei / Ohne Servolenkung und Bremskraftverstärker

Deißlingen (shr). Über das lange Vatertags-Wochenende besuchten einige Mitglieder der Oldtimergruppe der Feuerwehr Deißlingen das Borgward-Welttreffen in Bremen. Mit dabei natürlich das alte LF 8 Borgward Baujahr 1959, das in Bremen gebaut wurde.

Nach einigen Wochen Vorbereitung, in denen der alte Schatz technisch und optisch auf Vordermann gebracht wurde, ging es am Mittwoch vor Vatertag los. Die erste Teilstrecke der Fahrt führte nach Düsseldorf, wo übernachtet wurde. Nach 500 Kilometern mit viel Stau, und maximal Tempo 80 auf den originalen Holzbänken im Mannschaftsraum war eine längere Pause auch willkommen.

Die Kameraden der Wache 1 der Berufsfeuerwehr Düsseldorf beherbergten den Oldtimer über Nacht. Zwischen der Vielzahl der modernen Fahrzeuge war der Borgward ein Exot, der viel bestaunt wurde. Selbst der Leiter Technik der Berufsfeuerwehrleuten ließ es sich nicht nehmen, das Fahrzeug zu besichtigen.

Am Vatertag ging es dann, nach einer Besichtigung der Wache, weiter nach Bremen, der Heimatstadt des Fahrzeuges. Auf dem Ausstellungsgelände an der Bremer "Waterfront" stand der Deißlinger Oldtimer dann neben seinen "Kameraden" aus ganz Deutschland. Vor allem waren es sogenannte "Heidetanker", die vor 40 Jahren bei der Bekämpfung des großen Heidebrandes im Einsatz waren. Neben den Feuerwehrfahrzeugen waren auch Fahrzeuge aus den Bereichen Polizei, Katastrophenschutz und Bundeswehr ausgestellt. Und natürlich Autos vom einfachen Goliath bis zum Isabella Cabrio. Da ging den Oldtimerfreunden das Herz auf. Die älteren unter den Teilnehmern hatten die Fahrzeuge ja noch "live" auf der Straße erlebt. Die Tage in Bremen boten, unter anderem bei einem Schrauber-Stammtisch, viele Gelegenheiten zur Fachsimpelei mit anderen Oldtimerfreuden, und es wurden neue Kontakte geknüpft. Auf dem Teilemarkt wurde die Gelegenheit genutzt, inzwischen doch recht rare, Ersatzteile zu erstehen. So bekam der Borgward nach vielen Jahren wieder einen Satz neuer Scheibenwischer.

Eines der Highlights für die Gruppe war, neben einer sehr spannenden Stadtführung, am Samstag die Geburtstagsfeier zum 125. Geburtstag von Carl F.W. Borgward. Hier wurde gemeinsam mit vielen Borgward-Fans aus aller Welt und den Angehörigen der Borgward-Familie gefeiert.

Am Sonntag ging es dann zurück in die Heimat. Nach über zwölfstündiger Non-Stopp-Fahrt, nur unterbrochen durch kurze Tankstopps und Fahrerwechseln, kam die Gruppe müde, aber zufrieden wieder wohlbehalten in Deißlingen an. Trotz seiner 57 Jahre hat der gut gepflegte Borgward die fast 1600 Kilometer lange Reise "auf eigenen Rädern" ohne Probleme überstanden. Nach der langen Fahrt ist allen wieder deutlich geworden, woher der Begriff "Kraftfahrer" kommt. Ohne Servolenkung, Bremskraftverstärker oder synchronisiertem Getriebe bedarf es viel Kraft und Geschick, das Fahrzeug zu bewegen.