"Bettinger": Gemeinderat gibt grünes Licht für neue Industrie- und Gewerbeflächen am Rand von Lauffen

Deißlingen (wis). Der Bebauungsplan "Bettinger" wurde vom Deißlinger Gemeinderat in jüngster Sitzung auf den Weg gebracht. Damit gibt es auf Gemarkung Lauffen wieder wichtige industrielle Entwicklungsfläche für die Gemeinde.

Vor dem Bebauungsplanbeschluss erläuterte Planer André Leopold (Rottweiler Ingenieur- und Planungsbüro) aus der letzten Offenlage noch zu berücksichtigende Gesichtspunkte. Die Geländeauffüllung zur Schaffung eines guten Baugrunds auf dem gewünschten Höhenniveau müsse mit völlig unbelastetem Z.O.-Material erfolgen, sagte Leopold. Da könne gipshaltiger S-21-Aushub (Z.2) schon mal nicht in Frage kommen. Die benötigte Materialbeschaffung sei aber kein Problem, sagt Bürgermeister Ralf Ulbrich auf Nachfrage aus dem Gremium.

Rund um die Uhr

Ausgeschlossen wird im Bebauungsplan die Ansiedlung von Einzelhandelsbetrieben. Dies ist wohl insbesondere als Schutzbestimmung für den innerstädtischen Rottweiler Einzelhandel zu interpretieren.

Für Diskussion am Deißlinger Ratstisch sorgte die Bestimmung, grundsätzlich keine Wohnungen in dem neuen Gebiet für Industrie und Gewerbe zuzulassen. Im begründeten Einzelfall seien Ausnahmen möglich, sagte Leopold auf den Hinweis von Gemeinderäten, dass die Zulassung von Wohnraum erfahrungsgemäß Einbrecheraktivitäten deutlich in Schranken halte.

Zur Frage von Tobias Vierkötter, wieso für das Gebiet kein öffentlicher Parkraum ausgewiesen werde, bekundete Ulbrich eine klare Meinung: Dann sorge man auf Kosten der Gemeinde für eine Parkplatz-Drehscheibe rund um die Uhr und die ganze Woche über. Dies könne nicht im Interesse der Lauffener und Deißlinger Bürger sein.

Kaffeehaus geht nicht

Siegfried Vosseler wies auf den durch die neue Siedlungsfläche zunehmenden Verkehr. Insbesondere Lkws seien dann wohl deutlich verstärkt unterwegs. Da wirke die Ausfahrt zur Bundesstraße noch gefährlicher als bisher schon. Insbesondere "die Einfädelspur Richtung Rottweil, die keine ist", sei äußerst kritisch zu sehen. Ob diese Beobachtung für die Verkehrsbehörde Anlass ist, Verbesserungen ins Auge zu fassen, gilt es abzuwarten.

Beim Thema schnelles Internet könnten die Firmen laut Bürgermeister davon ausgehen, dass das Glasfaser bis vor die Haustür verlegt werde. Dadurch könnten wohl Breitband-Leistungen abgerufen werden, die 100Mbit/s noch deutlich übersteigen.

Und wie wär’s mit einem schnuckeligen Kaffehausbetrieb, der auf ein solches Areal etwas Gemütlichkeit bringen könnte? Geht so nicht. Höchstens im Zusammenhang mit einem dem Backhandwerk verbunden Betrieb, hieß hier die Devise.