Musikerball überzeugt mit humorvollem Programm und kreativen Auftritten unter dem Motto "Zurück in die Zukunft"
Von Jasmin Cools
Deißlingen-Lauffen. Vom Luftpumpenorchester bis zu den Spice Girls – am Sonntag bekamen die Gäste beim Musikerball in Lauffen außergewöhnliche musikalische Auftritte , amüsante Sketche, derbe Witze und jede Menge gute Unterhaltung geboten.
Wer bisher nicht in Fasnetsstimmung gekommen war, den erwischte es spätestens bei der Eröffnung des Musikerballs. Traditionell juckten Lofiner-Kröpfer, Bennerössle und Altkröpfer zum Narrenmarsch in die festlich dekorierte Halle, und so manches Hoadamale trieben Schabernack mit den Gästen.
Unter lautem Peitschenknall galoppierte das Rössle über die Bühne, getrieben von großen wie kleinen Treibern. Anschließend kündigte Moderator Martin Reindl den ersten Programmpunkt an. Der Film "Zurück in der Zukunft" spiele 2015, doch von der Technik, die man in Aussicht stelle, sei heute noch nichts zu sehen. So würden sich weder Schnürsenkel von selbst binden, noch könne ein Auto davonfliegen.
Dass heute dennoch kein Mangel an Kreativität herrscht, zeigte die Jugendkapelle mit ihrem Luftpumpenorchester unter der Leitung von Gerhard Cazzanelli. Der Musikernachwuchs untermalte ein klassisches Stück mit den Klängen von Luftpumpen. Besonders amüsierte dabei die bewusst überspitzte Performance des Dirigenten, der in Mr.-Bean-Manier über die Bühne hüpfte. Es folgte der "Vollmond"-Sketch über zwei verkaterte Männer, denen am nächsten Tag erzählt wird, was sie in der Nacht zuvor getan haben, sowie ein Stück über Cowboys mit Rechenschwäche.
Für eine rhythmische Abwechslung sorgte der Bechertanz, bei dem die Musikerinnen sich groß in Form zeigten. In einem Sketch über Kindererziehung wurde die "Supernanny" und ihre "stille Treppe" aufs Korn genommen. Anschließend traten Mädchen aus der Kolping-Familie und dem Musikverein im Mozart- Kostüm auf und präsentierten ihren Tanz zu "Rock me Amadeus". Der wohl amüsanteste Sketch handelte von einem Deutschkurs, in dem jeder Teilnehmer eine andere Schwäche aufweist. Während der eine Verb und Objekt vertauscht, kämpft ein anderer mit Betonungsproblemen, beschränktem Wortschatz und Verwechslung von Redewendungen. Spätestens als einer der Männer sagte, "Wir dürfen das Kind nicht ins Korn werfen", tobte die Halle vor Lachen. Für ebenso viele Lacher sorgten das Gesangsduo Hanna Katzer und Marita Gruler mit ihrer Darbietung von "Aber mir roichts wenn i woiß, dass i kennt wenn i wet" von den "Fehlaperlen". Viele konnten sich mit dem Lied identifizieren und klatschen enthusiastisch mit. Das absolute Highlight, besonders für die Frauen, folgte mit der Performance des Männerballetts. Verkleidet als die Boygroup-Backstreet-Boys und die GirlBand Spice Girls rockten die selbstbewussten Männer die Bühne und überzeugten mit einer originalgetreuen Choreografie. Ein weiteres Schmankerl des Abends waren die Überleitungen von Moderator Reindl. So vollzog er seine eigene Zeitreise und dabei auch unzählige Kostümwechsel. Vom Baby in Windeln über das naive Dummchen Martina mit Zöpfen und einer mittelalten Dame mit technischen Schwierigkeiten bis zur alten Frau schlüpfte er in viele Rollen und brachte das Publikum mit herrlichem Witz zum Lachen. In den Pausen und nach dem offiziellen Programm unterhielt die "Tanzband Flirt" die Gäste mit Fasnets-Klassikern und Evergreens zum Mitsingen, Schunkeln und Tanzen.
