Gespannt verfolgen die Besucher in der Lauffener Zehnt-scheuer die Schilderungen über den Weg nach Santiago de Compostela einer Dauchinger Familie. Foto: Schwarzwälder-Bote

Reiner Effinger erzählt bei "Bezehntscheuert" über Reiseabenteuer auf dem Fahrrad

Deißlingen-Lauffen. Im Rahmen der Kulturreihe "Bezehntscheuert" gab es in der Lauffener Zehntscheuer einen außergewöhnlichen Reisebericht über eine außergewöhnliche Pilgerreise.

Vor einigen Jahren ist Reiner Effinger aus Dauchingen zu einer ungewöhnlichen Pilgerreise aufgebrochen: Er radelte mit seiner Frau und den beiden damals sieben und neun Jahre alten Söhnen Manuel und Thomas nach Santiago de Compostela.

1800 Kilometer, das sollte in Etappen von 60 Kilometern pro Tag machbar sein. Sollte, doch die Wirklichkeit sah anders aus. Anfangs klappte das zwar noch, da führte die Strecke an Flüssen entlang, doch schnell wurde klar, dass man das nicht durchhalten würde. Zwar war Sohn Manuel mit einer Stange mit Papas Rad verbunden, Thomas jedoch fuhr selbst und machte schneller schlapp als der Vater sich das vorgestellt hatte. Also wurden Ruhetage eingelegt, an denen die Buben ausgiebig baden und auch mal auf dem Campingplatz mit anderen Kindern spielen konnten. Doch dann hieß es wieder Abschied nehmen, was den Kindern ebenso zu schaffen machte wie die Tatsache, dass man sich immer weiter von Zuhause entfernte. "Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn wir andersrum gefahren wären", so Effinger. Hinterher ist man immer schlauer – dennoch haben die vier die Strapazen überstanden, tolle und weniger tolle Dinge erlebt und sind am Ende heil in Santiago angekommen.

Zu den weniger tollen Eindrücken gehörte, dass sie in manchen Pilger-Herbergen abgewiesen wurden, der Kinder wegen, was Reiner Effinger noch weiter von seinem Glauben abbrachte. Den wollte er eigentlich auf dem Jakobsweg wiederfinden, und das hat nicht geklappt. Oder der Stein, den einer der Buben in einen Fluss werfen wollte – und stattdessen Vaters Schläfe traf. Oder die strapaziöse Passhöhe, die alle an ihre Grenzen brachte.

Toll hingegen das Erlebnis, endlich oben anzukommen. Oder die ungeplanten Tage am Mittelmeer, die faszinierenden Ausblicke, die herrliche Kathedrale von Leon oder endlich die Stadt Santiago vor sich liegen zu sehen.

Geschichten und Bilder von einer eindrucksvollen, ganz besonderen Reise waren das, Nachdenkliches und Humoriges, das Effinger spannend und witzig erzählte – ein toller Abend.

Einer der letzten übrigens in der Kulturreihe zum 40-jährigen Gemeindejubiläum, einer folgt noch: Personal-Trainer Jason Dillon hält morgen, Donnerstag, 25. September, 19 Uhr, einen Impulsvortrag zum Thema "Gesundheit ist Ihre Sache". Anmeldung unter www.jasondillon.de oder bei der Gemeindeverwaltung Lauffen, E-Mail: ovlauffen@deisslingen.de oder zu den Geschäftszeiten des Lauffener Rathauses unter Telefon 07420/9 39 60.

Das für 27. September angekündigte poetische Konzert mit Liedermacher Reno Rebscher muss leider ausfallen.