Hohe Anerkennung für die Einbindung der Bürger und nicht zuletzt eine kräftige Finanzspritze erhielt die Gemeinde Deißlingen für die Ortskernentwicklung. Eine Fachjury zeigte sich beeindruckt.Archiv-Foto: Schnekenburger Foto: Schwarzwälder-Bote

Deißlingen wird ins Landessanierungsprogramm aufgenommen und beim "Stadt Bürger Dialog" ausgezeichnet

Von Denise Palik

Deißlingen. Für die frühzeitige Beteiligung der Bürgerschaft in der Stadtentwicklungsplanung wurde die Gemeinde Deißlingen jetzt im Wettbewerb "Stadt Bürger Dialog" ausgezeichnet.

Doch damit nicht genug – nur einen Tag später kam der erhoffte Bescheid, dass die Gemeinde in das Landessanierungsprogramm aufgenommen wurde.

Diese Nachricht bedeutet einen Förderbetrag von rund 1,2 Millionen Euro, trotz vierfacher Überzeichnung des Programms. "Unsere Arbeit und der lange Vorlauf haben sich gelohnt", freute sich Bürgermeister Ralf Ulbrich. Bereits seit 2010 sei man mit der Ortskernentwicklung beschäftigt, immer habe man die Bürger miteingebunden. "Das Land ist davon anscheinend beeindruckt und will uns deshalb unterstützen." So könne man nach Aufnahme ins Sanierungsprogramm die Pläne und Ideen mit Hilfe des Landes verwirklichen. Auch private Sanierungen und Ausbaumaßnahmen seien so möglich. "Die Zuschussquote liegt bei 60 Prozent, das ist sehr gut", merkte Ulbrich an.

Auch über die Auszeichnung im Wettbewerb "Stadt Bürger Dialog" ist der Bürgermeister glücklich. "Wir haben uns im Sommer 2014 beworben und ich freue mich, dass man uns nun auszeichnet." Die Preisträger und Ausgezeichneten dieses Wettbewerbs werden beim Kongress "Stadt Bürger Dialog" gewürdigt. Dieser findet am 12. Mai im Haus der Wirtschaft in Stuttgart statt. "Was wir für einen Preis bekommen, weiß ich nicht", erklärt Ulbrich. "Das war von vorneherein nicht die Motivation. Ich schätze, es wird eher eine symbolische Auszeichnung werden." Das Projekt "Stadt Bürger Dialog" ins Leben gerufen hat das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft, um die Tradition der Mitentscheidung durch die Bürger bei der städtebaulichen Erneuerung zu unterstützen. Bewerben konnten sich die Kommunen, die im Rahmen ihrer städtebaulichen Erneuerungsmaßnahmen eine besonders engagierte Bürgerbeteiligung durchgeführt haben. Die Jury aus Fachleuten des Finanz- und Wirtschaftsministeriums, des Städtetags, der Architektenkammer, des Gemeindetags, der Arbeitsgemeinschaften der Bausparkassen und der Sanierungsträger hat neun Preisträger ausgewählt sowie sechs Anerkennungen vergeben. In den drei Größenkategorien – Großstädte, Mittelstädte und Kleinstädte – vergab die Jury jeweils drei Preise für besonders zielgruppenorientierte Beteiligungsverfahren, so in Karlsruhe, Stuttgart, Ludwigsburg und Steinach im Kinzigtal. Zudem vergab die Jury sechs weitere Anerkennungen für frühzeitige Partizipation der Bürger in der Stadtentwicklungsplanung, in dieser Kategorie wurde Deißlingen ausgewählt, für sozialorientierte Stadterneuerung und Wohnungspolitik (Freiburg, Heidelberg) sowie umfassende Partizipation bei städtebaulichen Wettbewerben (Altensteig).