Debra Milke Foto: dpa

1991 wurde Debra Milke zum Tode verurteilt. Sie soll zwei Männer angestiftet haben, ihren Sohn zu töten. Die gebürtige Berlinerin hatte stets ihre Unschuld beteuert. Jetzt kommt Milke endgültig frei.

Phoenix - Nach einem jahrzehntelangen Justizkrimi und langer Haft in einer US-Todeszelle kommt die in Berlin geborene Debra Milke endgültig frei. Ein Bundesgericht im Staat Arizona kündigte am Montag die Einstellung des Verfahrens gegen die 51-Jährige an. Sie war seit 2013 gegen Kaution und Auflagen auf freiem Fuß.

Die Tochter einer Deutschen und eines Amerikaners war 1991 zum Tode verurteilt worden, weil sie 1989 zwei Männer angestiftet haben soll, ihren damals vierjährigen Sohn Christopher zu töten. Die Justiz ging davon aus, Milke habe ihren Sohn loswerden und eine Versicherungssumme einstreichen wollen.

Die Gerichtsanhörung in Phoenix dauerte keine fünf Minuten. Richterin Rosa Mroz ordnete an, dass sämtliche zuvor verhängte Auflagen gegen Milke aufgehoben werden. Milke musste eine elektronische Fußfessel tragen, unterlag einer nächtlichen Ausgangssperre und durfte bis zum Ende des Verfahrens keinen Alkohol trinken. Nach einem Vierteljahrhundert in Haft und einem langen juristischen Gezerre geht damit das Kapitel um die Ermordung ihres kleinen Sohnes zu Ende.

Für diesen Dienstag hat Milkes Anwalt eine Pressekonferenz angekündigt.