Erwin Dold Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Ehemaliger Dautmerger KZ-Leiter Erwin Dold stirbt mit 92 Jahren

Dautmergen (bv). Der ehemalige Kommandant des Konzentrationslagers Dautmergen, Erwin Dold, der sein Leben riskierte, um den dortigen Inhaftierten zu helfen, ist mit 92 Jahren gestorben.

Dold wurde am 16. November 1919 in Buchenbach bei Freiburg geboren, wo die Familie neben der Landwirtschaft und einem Gasthof ein Sägewerk betrieb.

Mit 18 meldete er sich zur Luftwaffe und brachte es im Zweiten Weltkrieg zum Feldwebel, obwohl er nicht NSDAP-Mitglied war. 1943 wurde er über der Krim abgeschossen und überlebte schwer verletzt. Im Oktober 1944 wurde er als Wachmann ins Lager Haslach geschickt. Zwei Monate später wurde er dessen Leiter und im Februar 1945 ins Konzentrationslager Dautmergen versetzt.

Dort traf er Zustände an, "die schlimmer waren als in Auschwitz", wie Überlebende sagten. Unter Dold kam es im KZ zu deutlichen Verbesserungen. Er beschaffte zusätzliche Kleidung und Nahrungsmittel und sorgte dafür, dass sich auch die hygienischen Verhältnisse verbesserten. Zudem weigerte er sich, für eine im April 1945 geplante Gruppenexekution von 23 sowjetischen Offizieren ein Exekutionskommando zu benennen. Im selben Monat wurde das Lager evakuiert.

Manche Zeitzeugen sprachen von einem "Kommandanten, den der Himmel schickte". Dold stellte sich freiwillig der französischen Besatzungsmacht und wurde am 1. Februar 1947 als einziger Lagerkommandant vom Militärtribunal in Rastatt wegen "erwiesener Unschuld" freigesprochen.

Am 8. November 2002 wurde Erwin Dold, ehemaliger Geschäftsführer der Holzwerke Dold GmbH, Ehrenbürger von Buchenbach.