Unternehmer aus der Region trafen sich in Dauchingen bei Hollister´s, um beim Unternehmerfrühstück der Wirtschaftsförderung neue Kontakte zu knüpfen und einen Vortrag zu hören. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder-Bote

Referent Klaus Reichert gibt Unternehmern Tipps / Produktsysteme sollen Gewinne erwirtschaften

Von Stefan Preuß

Schwarzwald-Baar-Heuberg. Das mittlerweile 14. Unternehmerfrühstück der Wirtschaftsförderung Schwarzwald-Baar-Heuberg fand in Dauchingen statt. Im rustikalen Ambiente der Motorrad-Manufaktur Hollister’s referierte Klaus Reichert von der gleichnamigen Unternehmensberatung über die Erfolgsaussichten von Produktsystemen.

Gut 50 Unternehmer und Vertreter von Hochschulen hatten den Weg nach Dauchingen gefunden, um sich in lockerer Atmosphäre auszutauschen, Beziehungen zu pflegen oder das eigene Netzwerk zu erweitern. Entstanden sei die Veranstaltung aus der Ehrung zum "Unternehmen des Monats", sagte Geschäftsführer Heinz-Rudi Link, denn aus diesem Kreis kam die Anregung, einen regelmäßigen Kreis für das "Networking" zu schaffen.

Und natürlich wurden die edlen Motorräder ausgiebig unter die Lupe genommen, es bestand sogar die Möglichkeit zu Probefahrten, was angesichts des teilweise strömenden Regens nicht gerade der Renner war. "Von Nespresso und Capri-Sonne lernen" lautete der Titel des Vortrags, bei dem es um Produktsysteme ging. Die seien nicht nur für große Unternehmen sinnvoll, sondern könnten auch von kleinen und mittleren Unternehmen umgesetzt werden.

Als Beispiele für erfolgreiche Produktsysteme und deren Kennzeichen, dass nicht ein Produkt, sondern eine Lösung verkauft wird, erklärte der Referent erfolgreiche Beispiele wie Hilti, Nespresso, SEW oder auch Capri-Sonne. Allen Unternehmen sei gemeinsam, dass sie entlang der Wertschöpfungskette tätig seien. Die beschränke sich nicht auf ein einzelnes Produkt, sondern im Fall von Nespresso auf eine Maschine, die Kapseln, den Service inklusive Lieferung, Rezepte und Schulungen für professionelle Anwender und eine Reihe weiterer Angebote.

Man konzentriere sich auf die Kapseln als Gewinnbringer, vernachlässige aber auch die anderen Bereiche nicht und biete so insgesamt eine komplette Lösung. Auch Hilti verkaufe nicht einfach Bohrmaschinen, sondern die Lösung für eine Anforderung, sei es ein Loch in der Wand, die Entfernung eines Bauteils oder was auch immer. Dieser Gedanke weit über das Kernprodukt hinaus sei auch für Mittelständler gut umsetzbar, wie Reichert an Beispielen vom Makler bis zum Fischgeschäft darlegte. Hilfreich sei in jedem Fall das Erstellen einer Matrix, die die Möglichkeiten entlang der Wertschöpfungskette im Spannungsfeld von Kunde, Kosten, Anbieter und Nutzen darlege.