Während der Planungswerkstatt brachten sich engagierte Bürger in die Zukunftsgestaltung der Gemeinde ein. Nun wurden die Leitlinien der Dorfentwicklung im Rat verabschiedet. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortsbild: Stadtplaner: Probleme und Chancen Dauchingens liegen im Zentrum

Bei einer Enthaltung hat der Gemeinderat die Leitlinien der Gemeindeentwicklung einstimmig beschlossen. Damit ist die rechtliche Grundlage geschaffen, am einschlägigen Förderprogramm des Landes teilzuhaben. Der Antrag ist bereits gestellt.

Dauchingen. Ziel der Leitlinien ist die Entwicklung des Ortes innerhalb der bestehenden Siedlungsgrenzen. "Die Probleme, aber auch die Chancen Dauchingens liegen hauptsächlich im Zentrum", formulierte es Stadtplaner Hannes Munk. Die Schwächen wurden im Erstellungsprozess herausgearbeitet: hohe Verkehrsbelastung an den Durchgangsstraßen des als Straßendorfs gewachsenen Ortes, die fehlende Ortsmitte und die bröckelnde Infrastruktur. Als Stärken wurden das breite Vereinsangebot und die guten Leistungen für Kinder durch Familienzentrum und Grundschule genannt.

Munk sagte, das am kontroversten diskutierte Thema sei der Verkehr. Mittlerweile scheint es so, dass sich im Gemeinderat eine Mehrheit findet, nun doch einen Bürgerentscheid zu Tempo 30 in Wohngebieten durchzuführen. Dies wurde bislang durch die Verknüpfung von geschwindigkeitsreduzierenden Maßnahmen auch auf den Durchgangsstraßen verhindert. Nachdem die Verwaltung dargelegt hat, dass auf den Kreisstraßen noch nicht einmal in Teilbereichen Tempo 30 bei derzeitiger Rechtslage möglich ist, scheint bei manchen Ratsmitgliedern ein Umdenken stattzufinden.

Deutlich wurde in den Ausführungen, dass viele wünschenswerte Verbesserungen nicht in hiesiger Hand lägen. Munk nannte etwa die Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs oder der Nahversorgung, Stichwort Apotheke oder Café, die von vielen im Ort schmerzlich vermisst werden. Andere Ziele, etwa die Schaffung einer Ortsmitte, bessere Fußwegevernetzung oder die Ausweitung der Möglichkeiten für betreutes Wohnen in der Ortsmitte seien Aufgaben, die kaum schnell bewältigt werden können.

Der Prozess der Erstellung der Leitlinien sieht auch in dieser finalen Phase die Beteiligung der Bürger vor, die sich aber erneut sehr rar machten. Da von keiner Seite Änderungen oder Ergänzungen vorgebracht wurden, verabschiedete man die Leitlinien.