Viel zu Lachen gab es für die Besucher in der Dauchinger Festhalle am Weihnachtsfeiertag: "Wenn der Landarzt schläft" hieß das turbulente Stück, das die Laienspieler auf die Bühne brachten. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder-Bote

Autorin lobt Laienspieler der Musikkapelle für Inszenierung ihrer Komödie "Wenn der Landarzt schläft"

Von Stefan Preuß

Dauchingen. Volles Haus beim Dauchinger Weihnachtstheater am zweiten Feiertag in der Festhalle: Die Laienspieler der Musikkapelle entführten ihre Gäste im Stück "Wenn der Landarzt schläft" die Praxis von Dr. Manfred Wohlrat alias Gerhard Ohnmacht.

Da war viel mehr geboten, als Kassenpatienten zusteht. Wohlrath war um das Wohl seiner Patienten, also aller Besucher, besorgt, so dass diese schon an der Kasse einen "Urin-Becher" ausgehändigt bekamen. Musikalisch stimmte das Sextett der Musikkapelle mit Dr. Schiwago und der Herz-Schmerzpolka auf diesen Schwank ein.

Eine Besonderheit in diesem Jahr war, dass die Verfasserin des Stückes, Monika Szabady, sich unter die Zuschauer mischte. Sie und ihr Ehemann, die in Sulz wohnen, nahmen die Gelegenheit wahr zu erleben, wie ihr Stück gespielt wird. Monika Szabady, selbst Akteurin und Autorin vieler Stücke, war begeistert von den Laienschauspielern. "Alle schlüpften nicht nur in ihre jeweilige Rolle, sondern sie lebten diese voll und ganz aus. Ein tolles Kompliment. Silvia Zimmermann und Andreas Laufer als Regisseure verteilten auf den Punkt genau die zu spielenden Rollen, wie es besser nicht hätte sein können", lobte sie die Truppe.

Obwohl Gerhard Ohnmacht in der Rolle des Dr. Wohlrat erst mal in einen unerweckbaren Schlaf versetzt wurde, verursacht durch Pharmazievertreter Stefan Bergner, alias Michael Issenmann, begeisterte er gerade durch seine schlafwandlerischen Besuche in der Praxis. Berger verpasste dem Landarzt anstatt Kopfschmerzpillen eine ordentliche Ration Schlaftabletten. Um diese missliche Lage zu vertuschen, hecken die treue Arzthelferin und er einen gewagten Plan aus. Und so entpuppte sich die eher schüchtern erscheinende Sprechstundenhilfe Marie Trost (Tanja Gläser) als durchsetzungsfähig und verpflichtete den Vertreter, sich als Arzt auszugeben. Die Patienten sahen es natürlich gerne, nun einen smarten jungen Arzt vor sich zu haben. So vor allem die unüberhörbar laut kurzatmende Trude Eiswein (Michaela Schleicher) und die an Verdauungsstörungen leidende Grete Brüderle (Silvia Zimmermann) älteren Semesters, die nur zu gerne dem Arzt ihre Zipperlein hautnah zeigen wollte. Nicht so Patientin Nette (Marion Jeronutti): Jung und attraktiv an zu sehen, wollte der (Ersatz)-Arzt deren Herztöne abhören, doch da machte ihm seine durchaus auch resolut auftretende Arzthelferin einen Strich durch sein Vorhaben.

Doch der Ersatzarzt hatte es nicht nur mit den Stammpatienten zu tun. Da war noch die junge und anspruchvolle Ehefrau Beate Wohlrat (Melanie Speck), die sich eigentlich auf ihren ersten Hochzeitstag mit ihrem Arzt gefreut hatte. Sie zu besänftigen, da ihr Mann anscheinend auf einem Ärztekongress weilte, war sehr nervenaufreibend. Zudem war da noch ein spezieller Patient, Erwin Mahlzahn (Alexander Förg), der schon seinem Landarzt nicht traute, geschweige dem Ersatzarzt. Er war es dann auch, der den mysteriösen Einbruch verübte, um an seine "Extrasystoten vom EKG" zu kommen.

Wie immer ging alles gut aus, und auch die als graue Maus spielende Arzthelferin Marie Trost verwandelte sich dank der jungen Patientin Nette in eine attraktive Frau, die sich schon lange in den Ersatzarzt verguckt hatte. Regie führten Silvia Zimmermann und Andreas Laufer, für Maske und Frisuren waren Claudia Roth und Gertrud Hauser zuständig. Für die Technik sorgte Markus Hauser.