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Betreute Wohnungen immer weniger gefragt / Für Elektroautos noch freiwillige Fahrer gesucht

Dauchingen. Die Ferienzeit neigt sich dem Ende zu. Für Gemeinderat und Verwaltung in Dauchingen stehen eine Reihe wichtiger Projekte und Entscheidungen an. Im zweiten Teil des Sommerinterviews nimmt Bürgermeister Torben Dorn zu aktuellen Themen Stellung. Um das Projekt Spurwechsel war es ruhig geworden.

Wie geht´s weiter?

Renault hat uns leider sehr lange auf die drei Zoes warten lassen. Jetzt sind endlich alle geliefert und die Ladesäulen installiert. Der Feinschliff für das Buchungssystem sowohl im Mietmodell als im Fahrmodell steht für die nächsten Wochen an. Ehrenamtliche Fahrer haben wir bisher fünf. Wir würden uns freuen, wenn sich weitere Fahrer melden und engagieren.

Die Sanierung der Eichenstraße zieht sich in die Länge, wann wird sie beendet sein?

Felsvorkommen im Kanalgraben und zu weicher, sandig-lehmiger Untergrund am Fahrbahnrand, in dem die Leitungen verlegt werden, haben uns zeitlich sechs Wochen hinausgeschoben. Am 30. September wird die Asphalttragschicht im Fahrbahnbereich eingebaut sein.

Teilweise sind die Anwohner ausgesprochen ungehalten über die gesamte Planung mit ihren Erschwernissen, zum Beispiel sei über Wochen kein Zugang zu den Grundstücken möglich gewesen.

Absolute Ausnahme! Die große Mehrheit der Anwohner äußert sich nach meinem Eindruck sehr zufrieden über das Engagement und die Hilfsbereitschaft der ausführenden Firma, die im übrigen seit Monaten fast jeden Samstag arbeitet. Jeder hat auf Anfrage eine Schotterankeilung für seine Zufahrt erhalten. Jeder Anwohner kommt jederzeit auf sein Grundstück. Lediglich die wenigen Tage, als der Kanalgraben direkt vor der Grundstückszufahrt gefräst wurde, konnte nicht zugefahren werden. Die Baufirma stellt sogar sämtliche Mülleimer an den Abfuhrtagen in die Friedhofstraße oder Schwenninger Straße und nach Leerung auch wieder zurück.

Trotzdem: Sie haben einen neuen Stadtplaner für Wittum II und Hofäcker verpflichtet, ein neues Ingenieurbüro für Heizung und Installationen. Denken Sie darüber nach, vielleicht auch beim Tiefbau mal frischen Wind mit einem neuen Planungsbüro reinzubringen?

Ja es ist richtig, es gab leider sehr viel zu verändern. Nicht auszuschließen ist auch, dass künftig weitere Veränderungen kommen werden. Nachdem der "Löwen" in den ersten drei Jahren immer voll belegt war, wurden in den vergangenen Monaten mehrfach leere Wohnungen öffentlich beworben.

Was hat sich verändert?

Das wüsste ich auch gerne! Die Nachfrage nach den ambulanten Pflegeplätzen ist nach wie vor gegeben, leider jedoch nicht bei den betreuten Wohnungen. In den vergangenen zwölf Monaten hatten wir 26 Monate Leerstand auf alle 14 Wohnungen gesehen. Das sind rund 11 000 Euro fehlende Mieteinnahmen.

Welche Konsequenzen muss die Gemeinde daraus ziehen?

Wir müssen mit allen am Wohnprojekt "Löwen" Beteiligten darüber sprechen, welche Alternativen in Frage kommen. Eine könnte sein, einzelne Wohnungen zu veräußern. Anfragen hierfür haben wir verstärkt.

Würde ein Verkauf nicht das Konzept gefährden?

Die Menschen wollen nur ungern vom Eigenheim in ein Mietverhältnis wechseln, wenn sie ihr Haus und ihren Garten nicht mehr bewirtschaften können oder wollen. Die Konzeption der Pflegeappartements wäre davon nicht betroffen. Für die Wohnungen im "Löwen" würde sich auch nichts ändern. Eine Aufteilung nach dem Wohneigentumsgesetz bei Veräußerung von zwei oder drei Wohnungen würde der Gemeinde immer noch rund 90 Prozent der Stimmenanteile sichern. Die Verkaufserlöse könnten Kredittilgungen und Rückstellungen für spätere Sanierungsmaßnahmen ermöglichen. u  Die Fragen stellte Stefan Preuß