Gerne stellte sich die Gruppe des Dauchinger Bildungswerks für ein Erinnerungsfoto unter das große Bildnis Verdis. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder-Bote

Reisegruppe des Bildungswerks erfährt eine Menge über sein künstlerisches Schaffen

Von Stefan Preuß

Dauchingen. Auf den Spuren Giuseppe Verdis war die Reisegruppe des Dauchinger Bildungswerks Anfang Oktober unterwegs. Längst ist bekannt, dass die von Ulrich Scheller, dem Leiter des Dauchinger Bildungswerkes, geführten Reisen gespickt sind mit viel Wissenswertem. Da machte auch die jetzige Reise in die Emilia Romagna keine Ausnahme. Vor allem begab man sich auf die Spuren Giuseppe Verdis. Die Reise führte zunächst über den Gotthard und durch das malerische Tessin in Richtung Reggio Emilia, wo man im Parkhotel über die drei Tage Quartier bezog. Der erste Tag in Reggio Emilia war dem Besuch des Domes gewidmet. Die Innenausstattung des mit drei Kuppeln versehenen dreischiffigen Baus, ist vor allem wegen der Plastiken von Bartolomeo (1468 bis 1539) und seines Neffen Prospero Spani (1516 bis 1584) bemerkenswert. Nicht weniger beeindruckend war für die Dauchinger Gruppe der Besuch der Stadt Parma. Hier besichtigte die Gruppe den Dom und den Pilotta-Palast der Familie Farnese. In diesem befindet sich das Theater Farnese. Mit seinen 4500 Plätzen zählte dieses Theater damals zu den größten der Erde mit einer Länge von 87 und einer Breite von 32 Metern sowie einer Raumhöhe von 23 Metern.

Einer der Höhepunkte der Reise war der Besuch des "Club dei 27". Hinter diesem Club stehen 27 Männer, die alle den Namen der großen Opern tragen, so unter anderem Nabucco, Aida und Don Carlos. Es war interessant für die Dauchinger Besucher zu erfahren, wie sie das große Wirken und künstlerische Schaffen ihres Verdi lebendig halten. Das Hauptaugenmerk ihrer Aufgabe liegt darin, Jugendliche und Kinder für den großen Opernkomponisten und Nationalhelden Italiens zu begeistern. Im Übrigen begrüßen sich die 27 Männer stets mit "Viva Verdi". Einblick hatte die Reisegruppe auch in die Räumlichkeiten des Entdeckers von Verdi: Antonio Barezzi in Busseto. Er wurde zum großen Mäzen des Komponisten und förderte dessen Ausbildung. Dem nicht genug, Verdi heiratete dessen Tochter. Die Stadt Busseto errichtete noch zu Lebzeiten Verdis seinem berühmtesten Sohn ein eigenes Theater, in dem bis dato immer noch Opern aufgeführt werden.

Der Besuch des Geburthauses Verdis in Le Roncole und der dortigen Dorfkirche, wo der junge Verdi zum ersten Mal an der Orgel spielte, war ein weiterer Höhepunkt, wie auch die Besichtigung seines Landhauses in Sant Agata, das Verdi 1848 in Auftrag gab. In Maistro Fabrizio Ghiglione aus Moneglia und Irmgard Tiffert als Übersetzerin fanden die Verdi-Reisenden kundige Experten auf den Spuren des großen Komponisten.