Thomas Janzer (Mitte) erläuterte im Rat das Bauvorhaben, links Sachbearbeiter Klaus Wehrmann, rechts Bürgermeister Torben Dorn. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Vorbehalte vorgebracht / Investor verweist auf Wirtschaftlichkeit

Dauchingen (spr). An der Villinger Straße in Dauchingen wird in zweiter Reihe auf dem Flurstück 41 ein Elf-Familien-Haus mit Tiefgarage entstehen.

Der Gemeinderat erteilte nun dem Bauantrag der Janzer Wohnbau GmbH mehrheitlich das Einvernehmen.

Das Bauvorhaben war als Voranfrage bereits in der vergangenen Sitzung behandelt worden, und auch dieses Mal entspannte sich wieder eine angeregte Diskussion. Mehrere Redner empfanden das Haus als zu klobig und unpassend für den Standort, gleichzeitig wurde aber auch eingesehen, dass sich ein solches Vorhaben letztlich auch rechnen müsse. Darauf wies Investor Thomas Janzer hin: Mit zwei oder drei Wohnungen weniger, was einigen Ratsmitgliedern lieber gewesen wäre, würde sich das Objekt nicht umsetzen lassen – so seien einfach die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Janzer Wohnbau hat laut Homepage seinen Unternehmenssitz in Dauchingen im Wohngebiet Langenacker.

Gegenüber der Ursprungsplanung hat das Unternehmen die Kubatur leicht minimiert, zudem wurde das Gebäude um einen Meter nach Süden versetzt, um ein bestehendes Nachbarhaus etwas weniger zu beeinträchtigen. Steffen Halder (CDU) merkte an, dass die Pläne diesbezüglich nicht aktualisiert seien. Horst Frank (UB) kritisierte, dass erneut und trotz des deutlich formulierten Willens nach vollständigen und aktuellen Plänen dem Rat erneut lücken- und mangelhafte Unterlagen vorgelegt worden seien.

Bürgermeister Torben Dorn merkte an, dass das Landratsamt als Baurechtsbehörde mitgeteilt habe, dass keine Einwände bestünden, sondern vielmehr sogar ein Rechtsanspruch auf Genehmigung, eine sogenannte gebundene Entscheidung, bestehe. Frank hingegen meinte: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Amt auf Grundlage dieser Pläne eine Entscheidung getroffen hat."

Als großes Problem bezeichnete Günther Haffa die schwierige Zufahrt zur Tiefgarage. Hier berichtete Dorn, dass man in intensiven Verhandlungen mit allen Anrainern stehe, das derzeit noch im Gemeindebesitz befindliche Grundstück, das allgemein nur als Parkplatz des Landgasthofes wahrgenommen werde, zu veräußern.

Mathias Schleicher (CDU) formulierte gewissermaßen den Kompromiss, der die Mehrheit der Ratsmitglieder zum Ja-Votum bewog: "Letztlich müssen wir froh sein, dass sich ein Investor einem nicht ganz einfachen Grundstück annimmt." Wenn man das städtebauliche Einvernehmen verweigere, drohe ein langsamer Verfall des Bestandes und eine Brache – da sei ein Mehrfamilienhaus angesichts des knappen Wohnraumes bei allen Vorbehalten doch die wesentlich attraktivere Option.