Das Gewerbe in Dauchingen – hier bei der jüngsten Gewerbeschau in der Turn- und Festhalle – läuft derzeit gut, entsprechend hoch sind die Gewerbesteuereinnahmen für die Gemeinde. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgermeister Torben Dorn denkt über Ablösung von Kredit-Verträgen nach

Dauchingen (spr). Für das laufende Haushaltsjahr hat der Gemeinderat in jüngster Sitzung einen Nachtragshaushalt beschlossen. Das Gesamtvolumen verringert sich leicht auf 9,9 Millionen Euro.

Allerdings gibt es deutliche Verschiebungen innerhalb der einzelnen Haushalte. So erhöht sich der Verwaltungshaushalt um mehr als 200 000 Euro auf 8,082 Millionen Euro, während sich der Vermögenshaushalt – also die Summe, die für Zinsen, Tilgung und Investitionen zur Verfügung steht – um die gleiche Summe auf 913 000 Euro erhöht. Nach derzeitigem Stand verringert sich die Rücklagenentnahme von 1,1 Millionen Euro auf nur noch 700 000 Euro. Ein wichtiger Grund für die Verschiebungen liegt in der Tatsache, dass der Radweg nach Deißlingen nun doch nicht gebaut wird, da kein Zuschuss des Landes fließt.

Damit muss die Gemeinde auch keinen Eigenanteil stemmen, der sich auf 474 000 Euro belaufen hätte. Weitere 47 000 Euro werden gespart, weil man einstweilen nicht ins Landessanierungsprogramm aufgenommen wurde, und auch im Haushalt eingestellte Mittel in Höhe von 147 000 Euro für Grundstückskäufe werden in diesem Jahr nun doch nicht gebraucht. Dass sich die Zahlen nicht um diese 668 000 Euro verschieben, sondern nur um ein Drittel, hängt damit zusammen, dass auch Mehrausgaben anstehen, etwa für den Brandschutz im Florianssal, die EDV-Anlage im Rathaus und zahlreiche kleinere Posten.

Auch auf der Einnahmeseite vermeldete Kämmerer Stefan Reiser positive Entwicklungen. So liege man Stand 30. Juni bei den Einnahmen der Gewerbesteuer um 250 000 Euro über dem Ansatz. Angesichts der aktuell erfreulichen Haushaltsentwicklung rückte Bürgermeister Torben Dorn bereits die Haushaltsjahre 2018 und 2019 in den Blickpunkt, denn dann laufen gleich sechs Kreditverträge der Gemeinde aus. Diese Alt-Verträge über zusammen zwei Millionen Euro weisen ein noch hohes Zinsniveau aus und sind entsprechend teuer mit relativ hohen Zinszahlungen. "Wir müssen spätestens ab 2017 darüber nachdenken und diskutieren, ob wir ein Teil oder sogar alle Verträge ablösen wollen oder doch weiterfinanzieren", so Dorn. Wenn man anstrebe, einen Großteil der Schulden en bloc zurückzuzahlen, werde man 2018 und 2019 gegebenenfalls mit den Investitionen zurückfahren müssen, eventuell schon 2017.