Das bestehende Rückhaltebecken hinter der Firma Heinrich im Gewerbegebiet Riesenburg wird bei Bedarf erweitert. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder-Bote

Großer Durchbruch bei Abwasserregelung gelungen / Kostengünstige Lösung gefunden

Von Stefan Preuß

Dauchingen. Die Umsetzung der Regelungen zum Wasserrecht in Gewerbegebieten zählen nicht eben zu den vergnügungssteuerpflichtigen Tätigkeiten einer Verwaltung.

Am Montag während der Gemeinderatssitzung sorgte das Thema dennoch für Vergnügen. Denn es konnte eine für die Gemeinde kostengünstige Lösung gefunden werden. "Damit ist uns der große Durchbruch gelungen", frohlockte Bürgermeister Torben Dorn.

Die ursprünglichen Forderungen und Überlegungen des Landratsamtes zur Abwasserbehandlung sah etliche kostenintensive Maßnahmen vor, unter anderem ein Kanal im Riesenburggraben bis hinunter zum Neckar, daneben auch Regenrückhaltebecken Richtung Neckartal.

Insgesamt summierten sich die Maßnahmen auf 684 000 Euro laut Kostenschätzung. "Und das waren eben nur Schätzungen und keine Berechnungen, wer weiß was ein Kanal durchs ganze Tal tatsächlich gekostet hätte", so der Bürgermeister.

Nun konnte die weitere wasserrechtliche Erlaubnis für das Gewerbegebiet kostengünstiger erlangt werden. Nach intensiven Planungen, mehreren Probebohrungen und ausdauernden Verhandlungen stehe nun die minimalste Entwurfsvariante vor der Genehmigung. Die Kosten dafür werden sich auf etwa 285 000 Euro belaufen, so dass die Gemeinde satte 400 000 Euro anderweitig verplanen kann.

Konkret muss das bestehende Rückhaltebecken vergrößert und optimiert werden, eine Schotterrigole wird gebaut, und schließlich ist es gelungen, eine Genehmigung zu erhalten, in den Kanal unter der B 523 einzuleiten. Vom Gewerbegebiet muss lediglich ein relativ kurzer Kanal zur Straße gebaut werden.

Als weitere Maßnahme wird die Entwässerungsmulde entlang der Landesstraße – also entlang des Einkaufsmarktes und des angrenzenden Grundstücks, um 110 Kubikmeter vergrößert. Besonders charmant sei an der Lösung die Tatsache, dass die zusätzlichen Entwässerungskapazitäten erst dann geschaffen werden müssen, wenn die derzeit noch nicht verkauften Grundstücke tatsächlich angeschlossen werden. "Wir haben die fertige Entwässerungsplanung in der Schublade, aber müssen nicht in Vorleistung treten", sagte Dorn.

Damit habe man keinen Verkaufsdruck, um investierte Gelder möglichst schnell wieder zu akquirieren. "Vielmehr können wir uns die Unternehmen zur Ansiedlung aussuchen, die unseren Anforderungen an Arbeitsplätzen, Ausbildung und Gewerbesteuer entsprechen."