Rücklagen steigen um 517 000 auf 3,42 Millionen Euro / Hohe Ausgaben für Kinderbetreuung

Dauchingen (spr). Positive Zahlen konnte Kämmerer Stefan Reiser während der Ratssitzung bei Bekanntgabe der Abschlussrechnung 2013 vorlegen. Das geplante Ergebnis wurde um 370 000 Euro übertroffen, so dass der Rücklage 517 000 Euro zugeführt werden konnten.

Insgesamt umfasste der Haushalt 2013 der Gemeinde 8,8 Millionen Euro, davon im Verwaltungshaushalt 7,2 und im Vermögenshaushalt, der die Investitionen umfasste, 1,6 Millionen Euro. Für die positive Entwicklung gibt es verschiedene Gründe. Auf der Einnahmeseite stieg der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer aufgrund der guten konjunkturellen Entwicklung um 172 715 Euro gegenüber der Planung an. "Demgegenüber hatten wir allerdings Wenigereinnahmen bei der Gewerbesteuer in Höhe von 178 352 Euro", erläuterte Reiser. Die Grundsteuereinnahmen stiegen um 23 164 Euro an, und das Forstergebnis war um 24 053 Euro besser als geplant.

Bei den Abwassergebühren war der Haushaltsansatz gegenüber der Kalkulation zu niedrig angesetzt, deshalb wurden hier 33 487 Euro mehr eingenommen. Auf der Ausgabenseite wurden 50 990 Euro an Personalkosten nicht aufgebraucht, da diese im Haushaltsansatz zu hoch angesetzt waren. "Ansonsten ergibt sich die Haushaltsverbesserung aus vielen kleineren Einsparungen, die in der Summe die Zahlen ausmachen", so Reiser. Der Verwaltungshaushalt schließt mit einer Zuführung an den Vermögenshaushalt in Höhe von 776 000 Euro. Das bedeutet, dass abzüglich der Tilgungsleistung eine Nettoinvestitionsrate mit einem Betrag von 585 000 Euro für Investitionen zur Verfügung stand.

Der Schuldenstand der Gemeinde betrug zum Jahresende 4,7 Millionen Euro, wobei lediglich 2,18 Millionen Euro dem allgemeinen Haushaltsbereich zuzuordnen sind. Der Rest ist der Kredit für das Projekt Löwen. Dieser zahlt sich aber durch die Mieteinnahmen selber ab. Die genannten Daten für die – angeblich – deutlich über dem Schnitt vergleichbarer Gemeinden liegende Verschuldung sind daher etwas verzerrt.

Denn bei Betrachtung des allgemeinen Haushaltsbereiches liegt Dauchingen mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von 601 Euro mittlerweile leicht unter dem Schnitt vergleichbarer Kommunen im Land. Die Rücklage der Gemeinde ist um 517 000 Euro auf 3,42 Millionen Euro angestiegen, die zweckgebundene Erbschaft Hirt-Weselko eingerechnet beträgt sie 3,64 Millionen Euro.

Im laufenden Jahr sieht es ebenfalls ganz gut aus, erläuterte Reiser. Derzeit liegt man gegenüber der Haushaltsplanung um 215 000 Euro besser. Höhere Gewerbesteuereinnahmen und nicht benötigte Mittel für einen doch nicht notwendigen Grundstückserwerb seien ausschlaggebend. Bei der Gewerbesteuer seien nicht die Erhöhung der Hebesätze entscheidend, sondern Nachzahlungen aus 2013, so Reiser. Nach derzeitigem Stand würde die voraussichtliche Rücklagenentnahme, in der Hauptsache für die Investition Kindergartenerweiterung, von 970 000 auf 755 000 Euro sinken, so dass der Sparstrumpf zum Jahresende 2014 noch 2,67 Millionen Euro umfassen würde.

Bürgermeister Torben Dorn nannte die Zahlen erfreulich, wies aber auf ein strukturelles Problem hin: Die Zuschüsse für die Kinderbetreuung seien vom Land reduziert worden, gleichzeitig spüre die Gemeinde Nachfragedruck, eine dritte Kleinkindergruppe zu eröffnen. "Wir zahlen bereits jetzt 830 000 Euro für die Kinderbetreuung aus unserem Etat."