Der neugewahlte CDU-Kreisvorstand (von links) Matthias Schleicher, Jürgen Roth, Stefanie Degen, Thorsten Frei, Marianne Schiller und Christian Stark. Foto: Kienzler Foto: Schwarzwälder-Bote

Kreisparteitag: Europaabgeordneter und Vorsitzender mit 97,5 Prozent der Stimmen wiedergewählt

Der CDU-Kreisvorsitzende und Europaabgeordnete Andreas Schwab wurde Freitagabend in der Festhalle von Dauchingen mit 115 von 118 abgegebenen Stimmen in seinem Amt bestätigt.

Schwarzwald-Baar-Kreis. Das sind 97,5 Prozent. Damit übertraf er sein Ergebnis von 2015 knapp. "Ich nehme die Wahl an, freue mich und habe noch viel vor", erklärte Schwab anschließend. In Furtwangen hatte er vor zwei Jahren 157 Ja-Stimmen, beziehungsweise 97 Prozent erhalten. Sein Stellvertreter Jürgen Roth (Tuningen) erhielt 114 und der weitere Stellvertreter Christian Stark (Baustoffhandel Bräunlingen-Döggingen) 104 Stimmen, Stellvertreterin Marianne Schiller (Villingen) bekam 108 Stimmen.

1534 Mitglieder wurden eingeladen. Für 150 Gäste ist gestuhlt. 122 anwesende Mitglieder werden zu Beginn der Wahlen gemeldet. Der Saal ist trotz der Hitze nahezu gefüllt.

Andreas Schwab kann außer Thorsten Frei auch die Bundestagsabgeordnete Kordula Kovac, Landrat Sven Hinterseh, OB Erik Pauly und mehrere Bürgermeister begrüßen. "Die CDU ist eine große Volkspartei, in diesem Jahr müssen wir mehrere ältere Mitglieder begraben", erklärte Schwab und erinnerte stellvertretend für alle Verstorbenen an Meinrad Belle und Helmut Kohl. "Zwei wichtige und ereignisreiche Jahre liegen hinter uns", erklärte der Europaabgeordnete und stellte fest: "Die Welt ist ein Stück in Unordnung geraten, nicht erst seit der Wahl von Donald Trump zum Präsidenten und der Krise in Syrien"

Seit dem letzten Kreisparteitag in Furtwangen seien Dinge geschehen, die man so nicht erwartet hätte, sagte Schwab und erinnerte an die Flüchtlingskrise und den Austritt Großbritanniens aus der EU. Er betonte die Bedeutung der europäischen Grenzschutzagentur Frontex. Die Außengrenzen der EU müssten besser geschützt werden. Schwab verteidigte den Pakt mit der Türkei.

Die Briten müssten für den Brexit einen hohen Preis zahlen und wüssten bis heute noch nicht, was sie wollten. Haustiere dürften nicht mehr mitgenommen, Pizza aus der EU in Großbritannien nicht mehr bestellt werden.

Die Tatsache, dass Frankreich vor allem wegen des Euro sich für Macron und den Verbleib in der EU entschieden habe, hob Schwab hervor. Der neugewählte französische Präsident habe das Richtige gesagt, als er die neuen EU-Staaten wie zum Beispiel Polen ermahnt habe, Europa nicht als Supermarkt, sondern als Solidargemeinschaft zu sehen.

Der Kreis habe sich unter Sven Hinterseh in die richtige Richtung entwickelt, erklärte der Europaabgeordnete. "Es gibt wenige europäische Regionen, die sich beim Breitbandausbau derart ambitionierte Ziele gesetzt haben wie der Schwarzwald-Baar-Kreis." Die digitalen Straßen seien die wichtigsten. Schwab betonte, dass die CDU das operative Polizeipräsidium grundsätzlich in Villingen-Schwenningen sehe. Wenn das nicht gelinge, "wollen wir ein operatives Konzept sehen, dass die Sicherheit der Bürger im Schwarzwald-Baar-Kreis gewährleistet." Für die Bundestagswahl habe die CDU mit Thorsten Frei einen hervorragenden Kandidaten.

Schatzmeister Klaus Huber gab einen Überblick über die Finanzen. Der Kreisverband konnte insgesamt ein positives Ergebnis erzielen.

Bei der Aussprache monierte Bürgermeister Andreas Braun (Unterkirnach), ihm sei die Kreispolitik zu kurz gekommen, und dass die Vorstandsmitglieder nicht immer zu den Vorstandssitzungen kämen. Gottfried Schmid (CDA) wünschte sich mehr Beachtung der zahlreichen CDA-Veranstaltungen. Schwab sprach der CDA sofort ein Lob aus.

Klaus Martin erklärte, der Kreisverband habe Glück, einen so engagierten Europaabgeordneten als Vorstand zu haben und entlastete den Vorstand. Zum Pressesprecher wurde Marvin Strittmatter gewählt. Zum Internetbeauftragten Stefan Niggemeier.

Der Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei stellte anschließend einen Leitantrag zum Regierungsprogramm vor. "Sicher leben in Deutschland" und "Herausforderungen in der Migration meistern" so die Stichworte des Leitantrags.