Holger Tranzer (von links), Mathias Schleicher, Thomas Blenke und Karl Rombach diskutierten in Dauchingen über die Innere Sicherheit im Land. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder-Bote

Sicherheit: CDU-Ortsverband Dauchingen veranstaltet Informationsabend / Ortschaft sehr sicher

Von Stefan Preuß

Die "Innere Sicherheit in Baden-Württemberg" wurde während eines Informationsabends des CDU-Ortsverbandes Dauchingen beleuchtet.

Dauchingen. Im Kern lief es auf die bekannte Kritik an der Polizeireform heraus, wobei Thomas Blenke, Vorsitzender des Arbeitskreises Innenpolitik der CDU-Landtagsfraktion, deutlich machte, dass diese Reform im Falle eines Regierungswechsels nicht einfach rückabgewickelt werden könne: "Dann wäre unsere Polizei ja nochmals über Jahre blockiert."

Mathias Schleicher hatte als Vorsitzender des Ortsverbandes und Ersatzkandidat für Karl Rombach eingeladen. Sicherheitsempfinden sei immer subjektiv, sagte er, in der Politik seien aber rationale Entscheidungen gefordert. Baden-Württemberg habe im Ländervergleich immer an der Spitze bei der Inneren Sicherheit gestanden, was an niedrigen Fallzahlen, hoher Aufklärungsquote und klaren Strukturen festgemacht werden konnte.

Nun aber seien zum Beispiel die Hauseinbrüche auf einen Zehn-Jahres-Höchststand geklettert: "Liegt es an der Polizeireform oder steckt noch mehr dahinter?" zitierte er den Untertitel der Veranstaltung. Um die Frage zu klären, waren neben Blenke auch Rombach und der Polizeibeamte Holger Tranzer, Mitglied im Arbeitskreis Polizei der CDU, in den Farrenstall gekommen. Rombach forderte, dass im Wahlkampf nicht alleine das derzeit alles überstrahlende Flüchtlingsthema Beachtung finden dürfe, sondern auch Themen wie Bildung, Familie und die Zukunft des ländlichen Raumes behandelt werden müssten. Und eben die Innere Sicherheit, und zwar über die Fragen in Zusammenhang mit Flüchtlingen hinaus.

Bürgermeister Torben Dorn referierte die Kriminalstatistik für Dauchingen, und nicht nur angesichts der extrem geringen Häufigkeitszahl konnte er feststellen: Sicherer als in Dauchingen könne man kaum leben, ungeachtet der vier Wohnungseinbrüche 2014. Blenke stellte in seinem Impulsvortrag voran, dass er natürlich keine Panik verbreiten wolle und Baden-Württemberg nach wie vor ein sicheres Pflaster sei.

Dessen ungeachtet seien aber die Aufklärungszahlen dramatisch abgestürzt und das Land im Bundesvergleich an die vorletzte Stelle abgestürzt. Als Grund sieht er die Polizeireform im Land, die zu viele Polizisten viel zu lange gebunden habe. Es sei kein Zufall, dass gerade in dieser Zeit die Wohnungseinbrüche stark zu- und die Aufklärungsquote stark abgenommen habe.

Ein weiteres Thema treibt Blenke um, und dies sei der schwindende Respekt gegenüber Polizisten, denen immer häufiger auch Gewalt entgegenschlägt. Die Forderung der Grünen nach einer Kennzeichnungspflicht für Polizisten lehnte er daher rundweg ab. Holger Tranzer berichtete als Kriminalbeamter aus der Praxis und kritisierte dabei die Reform scharf, da sie die Arbeit erschwere und für weitere Wege sorge. Insbesondere würde der versprochene Effekt, mehr Beamte in den Revieren zu erhalten, nicht erreicht. In Schramberg würden zum Teil lediglich drei Beamte eine Nachtschicht bestreiten: "Da sieht man mal, welch dummes Zeug der Minister schwätzt", sagte Tranzer.

In der Diskussionsrunde standen die meisten Fragen im Zusammenhang mit tatsächlicher oder vermeintlicher Kriminalität von Asylbewerbern. Rombach und Blenke traten hier sehr seriös den üblichen Gerüchten entgegen, so dass Schleicher abschließend feststelle: Man lebe im Land sicher, es gebe aber deutlich Raum für weitere Verbesserungen.