In Wohncontainern sollen laut der Mehrheit der Dauchinger Flüchtlinge untergebracht werden. Foto: Rehder

Wählerumfrage: Mehrheit will Flüchtlinge in möglichst kostengünstigem Wohnraum unterbringen.

Dauchingen - Das Ergebnis der Wählerumfrage zur Anschlussunterbringung von Asylbewerbern und Flüchtlingen hat das absehbare Ergebnis erbracht.

Knapp 64 Prozent der Teilnehmer sprachen sich dafür aus, zu schaffenden Wohnraum möglichst kostengünstig in Mindestausführung als Containerlösung umzusetzen. Die Frage, ob diese Container auf einem gemeindeeigenen Grundstück am Ende der Pfeilstraße im Gewerbegebiet Riesenburg aufgestellt werden sollten, beantworteten 47,47 Prozent der Befragten mit einem Ja.

Damit steht als Hauptergebnis der Umfrage, dass knapp die Hälfte der Dauchinger Bevölkerung wünscht, dass die dem Ort zugewiesenen Menschen in eine Container-Siedlung im Gewerbegebiet abgeschoben werden sollen, falls nicht genügend Wohnraum durch die Gemeinde angemietet werden kann.

52,53 Prozent der Befragten sprechen sich für die dezentrale Anlage von Unterbringungsmöglichkeiten aus. 17,7 Prozent wären dafür, eine mittlere Ausstattungsqualität in Holzausführung umzusetzen, 15,3 Prozent sind für den Bau von Mehrfamilienhäusern. 3,2 Prozent schließlich sind für eine gute Ausstattungsqualität.

Insgesamt liegt die Rücklaufquote der Fragebögen bei 37,64 Prozent, da 1114 von 2960 Bögen ausgefüllt wurden. Verwaltung und Bürgermeister Torben Dorn betonen, dass es immer "primäres Ziel" gewesen sei und weiterhin ist, die Anschlussunterbringung über die Anmietung von Wohnraum zu gewährleisten. Woher dieser Wohnraum kommen soll, wenn wie in dem Anschreiben zum Fragebogen vorgerechnet angeblich bis zu 1000 Asylbewerber (225 Personen mal vier durch Familiennachzug) in den kommenden beiden Jahren nach Dauchingen einwandern, wird nicht erklärt.

Das Meinungsbild der Bürgerschaft solle nunmehr als "Grundlage für die Erarbeitung einer Gesamtkonzeption" dienen. Voraussichtlich im ersten Quartal 2016 werde der Entwurf der Konzeption dem Gemeinderat zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt.

Zu dem Zeitpunkt, an dem erkennbar ist, dass die Zuweisungen den angemieteten Wohnraum übersteigen, soll das noch zu erarbeitende Konzept dann stückweise umgesetzt werden. Ob der Gemeinderat dem Ergebnis der Befragung folgen will oder nicht lässt sich derzeit nicht abschätzen, da das Thema Asyl bislang in Dauchingen zumindest in öffentlicher Sitzung noch nicht thematisiert worden ist und damit im starken Gegensatz zur Handhabung in anderen Gemeinden steht. Stil und Inhalt des Anschreibens und der Umfrage blieben bislang von den Gemeinderäten unkommentiert.