Geteilte Meinung herrscht bei Ausstellern der neunten Gewerbeschau in Dauchingen / Fachvortrag kommt an

Von Stefan Preuß Dauchingen. Die neunte Gewerbeschau in Dauchingen war am Sonntag gut besucht, der Samstag blieb allerdings deutlich hinter den Erwartungen zurück. Bürgermeister Torben Dorn schließt in einem ersten Fazit nicht aus, den ohnehin von zwei auf drei Jahre verlängerten Rhythmus weiter auszudehnen.

Gut angekommen mit vielen interessierten Zuhörern sei der Fachvortrag zu den Rauchmeldern. "Die E-Mobilität scheint noch nicht in den Köpfen verankert zu sein, der Fachvortrag war sehr informativ, aber leider sehr gering besucht", bedauert Dorn. Geringer Besuch, dass müsse man auch insbesondere über den Samstagvormittag sagen. "Die Besucherzahlen am Sonntag wurden unterschiedlich interpretiert. Über einen deutlich größeren Turnus werden wir uns daher unterhalten müssen", bilanziert Dorn.

Auch bei den Ausstellern fällt das Fazit gemischt aus. Daniel Ulbrich von der Fahrschule Seven Miles befand, "dass nicht wirklich viel los ist". Viele Besucher würden die Gewerbeschau eher als Abwechslung betrachten: "Es ist mehr ein Sehen und Gesehenwerden als eine Messe." Das sei absolut in Ordnung, helfe ihm als Dienstleister aber nicht weiter. Da auch seine Zielgruppe – junge Menschen, die einen Führerschein machen wollen – eher unterrepräsentiert sind, glaubt er nicht, bei der nächsten Gewerbeschau nochmals vertreten zu sein, "zumal der Stand ja auch Geld kostet und viel Arbeit notwendig ist".

Geradezu begeistert zeigte sich hingegen Kindergartenleiterin Petra Heini "Für uns hat sich der Stand hier sehr gelohnt, es haben sich sehr viele Bürger informiert." Nicht nur zukünftige Kindergarten-Eltern oder solche in spe hätten nachgefragt, auch viele Großmütter und Großväter hätte es brennend interessiert, was die Enkel im Kindergarten so treiben und wie sie betreut werden. Auch der geplante Anbau mit dem Ziel Familienzentrum habe zu einer Vielzahl von Nachfragen geführt. "Für uns war es eine hervorragende Möglichkeit zu informieren und uns zu präsentieren, beider nächsten Gewerbeschau sind wir gerne wieder dabei", bilanziert Petra Heini.

Mit dem Männergesangverein nutzte ein Chor die Gelegenheit, neue Sänger anzusprechen. Doch das klappte nicht wie gewünscht. Am Samstag sei der Besuch ganz mau gewesen, am Sonntag dagegen besser, aber ein neues Mitglied sei nicht gefunden worden, so die Vorsitzenden Johannes Nitsche und Philipp Zimmermann. Man habe Flagge gezeigt und Gespräche geführt und das Image gestärkt, konkrete Vorteile gebe es aber nicht zu vermelden.

Recht zufrieden zeigte sich Andrea Stenzel vom heimischen Kaminbauunternehmen. Der Besuch am Sonntag sei gut gewesen, es gab konkrete Fragen nach Pelletöfen und wasserführenden Kaminsystemen zur Heizungsunterstützung. "Wir haben keinen Verkaufsraum und sind auf Mundpropaganda angewiesen, von daher ist die Gewerbeschau eine gute Möglichkeit, auf uns als Dauchinger Unternehmen aufmerksam zu machen." Sie würde eine kommende Gewerbeschau wieder als Aussteller buchen.

Auch Thomas Hauser vom gleichnamigen Dauchinger Stukkateurbetrieb zeigte sich zufrieden, wenngleich "der Besuch schon etwas mehr sein könnte". Als einziger Stukkateur im Ort zeige er gerne Flagge und komme auch nicht mit der Zielsetzung, direkt Aufträge zu akquirieren. "Ich würde eine kommende Schau in jedem Fall wieder buchen", sagte Hauser.

Als gute Gelegenheit, ein aktuelles Projekt vorzustellen, bezeichnete Joachim Neumann vom gleichnamigen Immobilienbüro die Gewerbeschau. Er vermarktet ein Projekt der Binnenentwicklung an der Villinger Straße. Es habe einige sehr konkrete Nachfragen während der Messe gegeben, gerade auch "von älteren Semestern, die ihr Haus in Dauchingen vielleicht verkaufen und sich verkleinern wollen". Generell sei er aber auf Immobilienmessen besser aufgehoben, weil bei einer allgemeinen Gewerbeschau das Publikum eher an Bauhandwerker denn Immobilienkaufleute denkt.