Und ewig dreht sich der Wasserzähler: Während der Frischwasserpreis in Dauchingen konstant bleibt, musste der Abwasserpreis kräftig erhöht werden. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder-Bote

Vierköpfige Familie bezahlt etwa 44 Euro jährlich mehr / Künftig 1,85 Euro pro Kubikmeter fällig

Von Stefan Preuß

Dauchingen. Die Schmutzwasserbeseitigung wird für die Bürger Dauchingens im kommenden Jahr teurer. Statt bislang 1,67 Euro für den Kubikmeter werden ab 2013 1,85 Euro fällig.

Auch das Niederschlagswasser verteuert sich, und zwar pro versiegeltem Quadratmeter von 32 auf 37 Cent. Die Gemeinde Dauchingen betreibt ihre Abwasserbeseitigung und Wasserversorgung als öffentliche Einrichtung.

Der Bemessungsmaßstab für die Schmutzwasserbeseitigung ist der Frischwasserverbrauch. Bemessungsmaßstab für die Niederschlagswasserbeseitigung sind die bebauten und befestigten Grundstücksflächen, die an die Abwasserkanäle angeschlossen sind.

In die Kalkulation fließt Bau des Regenüberlaufbeckens Lunitalgraben ein

Grundlage für die Erhebung der Gebühren ist die Abwassersatzung. Gesetzlich festgelegt ist, dass die tatsächlichen Kosten der Abwasserbeseitigung nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen ermittelt werden müssen und eine Überdeckung nicht erlaubt ist.

Der Ausgleich von Kostenüber- und unterdeckungen könne innerhalb eines fünfjährigen Zeitraums durch Einstellung in die Gebührenkalkulation und entsprechendem Beschluss des Gemeinderats über den Gebührensatz erfolgen, referierte Kämmerin Rosemarie Bihl.

Sie berichtete von einer erheblichen Unterdeckung in den vergangenen Jahren in Höhe von etwa 44 000 Euro. Einzufließen in die Kalkulation habe zudem der Bau des Regenüberlaufbeckens Lunitalgraben mit Kosten von rund 400 000 Euro und der Schmutzwasserkanalbau Längental mit Kosten von rund 250 000 Euro. Die Erhöhung der Gebühren sei so bemessen, dass diese Unterdeckungen und Ausgaben mit einer Kalkulation erfasst werden.

Die Kämmerin geht im Sinne einer Gebührenkonstanz davon aus, mit dem nun beschlossenen Satz für mehrere Jahre hinzukommen. Eingerechnet ist eine leichte Verbreiterung der Bemessungsbasis. Der Gemeinderat beschloss, Bürger, die aus einer Zisterne Brauchwasser zum Beispiel für die WC-Spülung entnehmen, mit 12,5 Kubikmeter Schmutzwassereinleitung pro Jahr zu veranlagen. Die Erhöhung von 1,67 auf 1,85 Euro pro Kubikmeter im Bereich Schmutzwasser entspricht bei einem durchschnittlichen Verbrauch von etwa 40 Kubikmeter pro Kopf und Jahr etwa 29 Euro für eine vierköpfige Familie. Hinzu kommen etwa 15 Euro für das Regenwasser, so dass die "Eckfamilie" mit etwa 44 Euro jährlich mehr aufbringen muss. Stabil konnte der Wasserpreis gehalten werden, da einerseits die Wasserverluste weiterhin minimal sind und außerdem noch Überschüsse aus vergangenen Jahren verrechnet werden können. Hier dürfte der Satz bis auf Weiteres bei 1,90 Euro pro Kubikmeter Frischwasser gehalten werden.