Die einen nennen es Veredeln, die anderen Aufmotzen: Der Tuner Mercedes AMG will auch seinen weltweiten Absatz verbessern. Erste neue Modelle werden Anfang des Jahres vorgestellt.

Stuttgart - Die Daimler-Tuningtochter AMG-Mercedes hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt: In den nächsten drei Jahren wolle das Unternehmen den im Jahr 2013 erreichten Absatz nochmals mehr als verdoppeln, wie der Vorsitzende der Geschäftsführung, Tobias Moers, am Donnerstag in Affalterbach (Kreis Ludwigsburg) mitteilte. Eine konkrete Zahl für Ende 2017 nannte er nicht. 2013 wurden 32 200 Fahrzeuge verkauft. Im zu Ende gehenden Jahr wurde ein neuer Absatzrekord aufgestellt. Es werden voraussichtlich deutlich über 40 000 Autos verkauft.

Mercedes-Benz werde bis 2020 mindestens elf neue Modelle auf den Markt bringen, die kein Vorgängermodell haben, erläuterte Moers. „Neun davon werden als AMG kommen.“ Die ersten neuen Fahrzeuge will das 1300 Mitarbeiter zählende Unternehmen Anfang des Jahres auf der Automesse in Detroit vorstellen. Es will zugleich seinen Vertrieb weiter ausbauen. Chancen für weiteres Wachstum sieht Moers beispielsweise in Brasilien, Indien und China. „China ist ein sehr dynamischer Markt.“ Dort sei der Verkauf eines Fahrzeugs für zwei Monate gestoppt worden, weil die Nachfrage so stark gewesen sei.

Ein Viertel des Absatzes macht AMG-Mercedes in den USA, erklärte Moers. Und jeweils 10 Prozent der Verkäufe werden in Großbritannien, Japan und auf dem Heimatmarkt Deutschland erzielt. Die Daimler-Tochter hatte erst vor kurzem einen komplett in Eigenregie entwickelten Sportwagen vorgestellt, den AMG GT. Mit ihm will das Unternehmen im klassischen Sportwagensegment Fuß fassen, in dem vor allem der Porsche Klassiker 911 eine wichtige Rolle spielt. „Wir wollen auf Augenhöhe mit den erfolgreichsten deutschen Sportwagenherstellern Deutschland gesehen werden.“ Dabei gehe es aber nicht um Stückzahlen, sondern um die Bekanntheit der Marke.

Kennzahlen für die Tochter veröffentlicht Daimler nicht, auch zu Investitionen äußerte sich Moers nicht. Daimler hatte vor kurzem bekanntgegeben, dass der Konzern über die Tuningtochter mit 25 Prozent bei dem Edel-Motorradbauer MV Augusta eingestiegen ist. Beide wollen bei den Themen Marketing und Verkauf zusammenarbeiten, bekräftigte Moers.