Der CSD in Karlsruhe war wie immer eine bunte Angelegenheit. Foto: dpa

Beim Christopher Street Day in Karlsruhe ging es am Samstag vor allem um die jüngsten Diskussionen zur Homoehe in Deutschland.

Karlsruhe - Mit einem bunten Appell für die Vielfalt sexueller Lebensentwürfe hat Karlsruhe die Saison der Christopher Street Days (CSD) in Baden-Württemberg eröffnet. Rund 1000 Teilnehmer zogen nach Polizeiangaben auf Musikwagen oder zu Fuß durch das Zentrum der zweitgrößten Stadt im Südwesten und wandten sich gegen die Diskriminierung von Homo-, Trans- und Intersexuellen. Freiburg folgt am 18. Juli, Stuttgart am 25. Juli und Mannheim am 8. August.

Zu den Klängen der „Rocky Horror Picture Show“ formte sich ein fröhlicher Umzug von Schwulen, Lesben, Transvestiten und Menschen, die sich als „queer“ und somit als irgendwie von der Norm abweichend betrachten. Die Teilnehmer nahmen dabei auch Bezug auf die aktuelle Debatte über Eheschließung und Adoptionsrecht von Homosexuellen. Auf einem Transparent hieß es: „Keine Ehe 2. Klasse!“

Die SPD verteilte rote Lollis, die Aids-Hilfe Karlsruhe Kondome. Die Grünen bekannten sich auf einem Flugblatt zu ihrer „Lieblingsstellung: Gleichstellung“. Auch die Linke sowie Amnesty International und die Tierschutzallianz waren vertreten. Eine Gruppe von Christen warb für ihren „Queer-Gottesdienst“ in Karlsruhe. Hunderte von Zuschauern verfolgten den Umzug, dessen Motto „Bunt gefächert“ die Besonderheit von Karlsruhe mit ihrem fächerartigen Straßenverlauf in Richtung Schloss aufgriff.

Der CSD im Südwesten blickt auf eine rund 35-jährige Geschichte zurück. 1979 versammelten sich unter dem Namen „Homobefreiungstag“ etwa 400 Teilnehmer auf dem Schlossplatz in Stuttgart, um für ihre Rechte zu demonstrieren. Der Name der Veranstaltungen erinnert an eine Straße in New York, in der es am 28. Juni 1969 nach Razzien der Polizei gegen Homosexuelle zu schweren Zusammenstößen gekommen war.