Jens Wollenschläger lässt am Abend des Ostermontags in der Aureliuskirche das Fest der Auferstehung ausklingen. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Jens Wollenschläger kommt am Ostermontag nach Hirsau

Calw-Hirsau (hw). Mit einem österlichen Orgelprogramm lässt die Katholische Kirchengemeinde Bad Liebenzell-Hirsau am Abend des Ostermontags in der Aureliuskirche das Fest der Auferstehung ausklingen. An der Hirsauer Rohlf-Orgel wird Jens Wollenschläger aufspielen, der neu ernannte Organist der Tübinger Sitftskirche.

Das Konzert beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten. Unter der Überschrift "Christ ist erstanden" werden österliche Choralvorspiele und -fantasien von Friedrich Scheidemann, Franz Tunder, Dietrich Buxtehude, Georg Böhm und Georg August Homilius erklingen.

Dazu kommen als konzertante Werke ein Concerto von Antonio Vivaldi und von Johann Sebastian Bach die Triosonate in c-moll BWV 526 und die Fuge in Es-Dur BWV 552.

Mit den Komponisten Scheidemann (ca. 1596-1663), Tunder (1614-1667), Buxtehude (1637-1703) und Böhm (1661-1733) kommt die sogenannte Norddeutsche Orgelschule des 17. Jahrhunderts zu Wort. Scheidemann war Schüler des weithin berühmten holländischen "Organistenmachers" Sweelinck und wirkte an der Hamburger Katharinenkirche.

Tunder, in Burg auf Fehmarn geboren, war Buxtehudes Amtsvorgänger an der Lübecker Marienkirche, und Böhm war in Lüneburg, als Johann Sebastian Bach dort zur Schule ging, dessen erster prägender Orgellehrer. Buxtehude sollte der zweite werden, als ihn der junge Bach von Arnstadt aus zu einer mehrmonatigen "Fortbildung" in Lübeck aufsuchte. Der Sachse Homilius (1714-1785)wiederum war in Leipzig Schüler von J. S. Bach und später in Dresden Organist an der Frauenkirche und Kreuzkantor.

Jens Wollenschläger, der Orgelinterpret in Hirsau, wurde in Landau/Pfalz geboren und hat in Stuttgart sowie Hamburg Kirchenmusik studiert; sein Konzertexamen an der Orgel bestand er mit Auszeichnung.

Danach war er in Speyer, Neutadt/Weinstraße, am Ulmer Münster und in Stuttgart-Möhringen als Organist und Kantor tätig, ehe er im vergangenen Jahr zum ersten Organisten der Tübinger Stiftskirche und Leiter des Tübinger Orgelsommers bestimmt wurde, verbunden mit einer Professur für Künstlerisches und Liturgisches Orgelspiel an der Tübinger Hochschule für Kirchenmusik. Neben dem Orgelspiel pflegt Wollenschläger auch das kammermusikalische Continuospiel auf dem Cembalo, bevorzugt mit dem Stuttgarter Kammerorchster. Internationale Konzerttätigkeit und zahlreiche CD-Einspielungen zeugen von seinem reichhaltigen künstlerischen Schaffen.