Wolfgang Krause ist Jugendvorsitzender im Tischtennisbezirk Schwarzwald und Pokalspielleiter in Personalunion. Foto: Stark Foto: Schwarzwälder-Bote

TischtennisNeue Vorgaben im Mädchensport stoßen auf wenig Begeisterung / Bezirksjugendtag in Salzstetten

Von Michael Stark

Wie kann dem Rückgang der Mannschaftszahlen im Mädchenbereich Einhalt geboten werden? Mit diesem Problem befassen sich derzeit verstärkt die Jugendverantwortlichen im Tischtennisverband.

Die neuen Vorgaben des Verbands sollen in den Bezirke jetzt umgesetzt werden. Somit war der Mädchensport auch zentrales Thema beim Bezirksjugendtag des Tischtennisbezirks Schwarzwald in Salzstetten unter der Führung des Bezirksjugendvorsitzenden Wolfgang Krause.

Weg von den gemischt geschlechtlichen Mannschaften und wieder hin zu reinen Mädchenteams, damit will man dem Rückgang der Meldezahlen bei den Mädchen begegnen. So dürfen die Mädchen künftig in den Jungenteams nur noch als Ersatzspielerinnen aufgestellt werden. Vereine, die mindestens zwei Mädchen melden, müssen ab sofort eine Zweier-Mädchenmannschaft melden, so die neuesten Vorgaben des Verbands. Die ganz große Mehrzahl der Vereinsvertreter, so zumindest der Tenor beim Jugendbezirkstag in Waldachtal, hält die neuen Vorgaben für nicht praktikabel. Da wäre beispielsweise das Problem, dass eine Zweimannschaft unter Umständen ohne eine einzige Ersatzspielerin auskommen muss.

Ferner können sich viele nur schwer vorstellen, dass beispielsweise ein 16-jähriges Mädchen, das schon einige Jahre Tischtennis spielt, plötzlich mit einer Kameradin, die sieben oder acht Jahre jünger ist und gerade erst angefangen hat, eine homogene Zweimannschaft bilden kann.

Oliver Schaible, Ressortleiter Mannschaftssport, hat sich der Problematik angenommen und will versuchen, eine bestmögliche Lösung zumindest mal für die kommende Spielrunde zu finden. "Ich bin kein Freund der neuen Regelung, aber wir müssen als Bezirk das Bestmögliche daraus machen", appellierte er an die Jugendverantwortlichen, sich auf die neuen Vorgaben einzustellen und erst einmal Erfahrungen zu sammeln.

Während es Bezirke gibt, in denen es zuletzt überhaupt keinen Mannschaftsport für Mädchen gegeben hat, sieht es im Schwarzwald noch vergleichsweise gut aus. In der Verbandsklasse hat sich der SSV Schönmünzach den Meistertitel geholt – vor den Sportfreunden Salzstetten. Zudem ist der SSV Schönmünzach beim Finalturnier um die deutsche Meisterschaft dabei.

Die Wahlen waren reine Formsache. Wolfgang Krause aus Haiterbach wird auch in den kommenden zwei Jahren als Jugendchef des Bezirks Schwarzwald verantwortlich zeichnen, Stellvertreterin bleibt weiterhin Ute Walkenhorst aus Klosterreichenbach.

Auch Oliver Schaible, der sich seit Jahren um das arbeitsintensiven Ressort Mannschaftsport Jugend kümmert, macht weiter. Er hat jedoch angekündigt, 2017 aus familiären und beruflichen Gründen nicht mehr zu kandidieren. Das Ressort Einzelsport teilen sich Ute Walkenhorst und Jan Armbruster (CVJM Grüntal).

Nicht wirklich gut sieht es im Bereich Breitensport aus. Wolfgang Krause hatte bereits im Vorfeld des Jugendtags angekündigt, dass die Mini-Meisterschaften als beliebter Einsteigerwettbewerb von den Vereinen zwar weiterhin problemlos angeboten werden können, es aber kein Bezirksfinale und damit keine Qualifikation für das Verbandsfinale geben wird. Die Vereinsvertreter haben dies kommentarlos zur Kenntnis genommen.