Anton Fokin – hier am Pauschenpferd – präsentierte sich von seiner besten Seite. Doch auch er konnte die denkbar knappe Niederlage der KTV Straubenhardt in Dillingen nicht verhindern. Foto: Rubner Foto: Schwarzwälder-Bote

TurnenKTV Straubenhardt verliert dramatisches Bundesliga Spitzenduell bei der TG Saar denkbar knapp mit 34:35 Punkten

Von Jochen Schwenk

Die Turner der KTV Straubenhardt haben das packende und bis zuletzt dramatische Bundesliga-Spitzenduell bei der TG Saar hauchdünn verloren und sind jetzt Tabellendritter.

Am Ende eines hochklassigen Wettkampfes in Dillingen hatte die TG Saar vor heimischer Kulisse das berühmte Quäntchen Glück. TG Saar – KTV Straubenhardt 35:34. Große Enttäuschung auf der einen Seite, Jubel auf der anderen. Die TG Saar bleibt auch nach dem dritten Wettkampftag der Bundesligasaison ungeschlagen und hat mit diesem Erfolg einen großen Schritt in Richtung Meisterschaftsfinale gemacht.

"Wir hatten es mehrfach in der Hand, doch wir haben in der Summe zu viele kleine Fehler gemacht", erläuterte ein kritischer Dirk Walterspacher, die durchaus vermeidbare Niederlage. Auf der anderen Seite zollte der sportliche Leiter der KTV Straubenhardt dem Gegner seinen Respekt. "Saar hat es hervorragend gemacht und sehr stabil geturnt."

Auch den Heimvorteil nutzte die TG Saar geschickt und möglicherweise wettkampfentscheidend aus. Die Einheimischen legten am Boden beeindruckend los. Ein alter Wettkampfboden, der ohne die mittlerweile übliche neue Sprungbodentechnik auskommt, bereitete den KTVlern große Probleme. Insbesondere Paul Ruggeri und Lukas Dauser mussten ihre hochkarätigen Übungen erheblich abspecken. Die TG Saar ging 9:1 in Führung.

Spannend war es am Pauschenpferd. Anton Fokin und Daniel Popescu agierten stabil und elegant. Sieben Score-Punkte reichten dennoch nicht zum Geräteerfolg, da die TG Saar in Person von Oleg Verniaiev den überragenden Turner in seinen Reihen hatte. Mit einer Weltklasseübung und 15,7 Punkten sicherte er seinem Team den knappen 8:7-Gerätesieg.

Angeführt von Marcel Nguyen konterten die Strauenhardter aber an den Ringen. Mit dem Spitzenwert von 15,25 Punkten holte er fünf Scorepunkte und verkürzte zur Halbzeit auf 16:21. Auch ein starker Auftritt am Sprung ließ den mitgereisten Fan-Anhang jubeln.

Nils Dunkel, Paul Ruggeri und Daniel Popescu agierten bärenstark. Der Rückstand schmolz auf einen Punkt. Nun konnte die KTV Straubenhardt angreifen. Anton Fokin schwang sich als erster Turner an den Barren. Wieder einmal demonstrierte er seine Ausnahmefähigkeiten, gewann vier Punkte und brachte damit die Gäste erstmals in Führung. Auch Marcel Nguyen überzeugte bei seinem ersten Barreneinsatz in dieser Saison. Eine stabile aber noch nicht mit allen Höchstschwierigkeiten bestückte reichte zum Unentschieden gegen Ivan Bykov.

Doch die Saarländer hatten die richtige Antwort. Barren-Weltmeister Verniaiev erturnte sich mit der Tageshöchstwertung von 15,9 Punkten vier Scorepunkte und hielt sein Team vor dem letzten Gerät in Führung. Doch die Straubenhardter konterten erneut. Brian Gladow zeigte seine Klasse, ging volles Risiko und präsentierte eine überragende Kür. Mit 15,15 Punkten holte er drei Scorepunkte.

Auch Paul Ruggeri zelebrierte Turnkunst vom Feinsten, doch ein unerlaubter Zwischenschwung kostete drei Zehntelpunkte, so dass er gegen Eichhorn nur ein Unentschieden anstatt der erhofften zwei Punkte erzielte.

Nerven aus Drahtseilen hatte hingegen der Ukrainer Oleg Verniaiev. Mit insgesamt 16 Punkten war er Tagesbester. Mit einer herausragenden Leistung gewann er auch am Reck sein Duell und damit für die Saarländer auch den Wettkampf.

Trotz aller Enttäuschung zeigte sich das KTV-Team schon in der Kabine wieder kämpferisch, allen voran Mannschaftssprecher Andreas Bretschneider, der verletzungsbedingt noch fehlte, aber für die Taktik zuständig war: "Jetzt müssen wir halt gegen Stuttgart gewinnen."

So sieht es auch Dirk Walterspacher: "Jetzt heißt es wie im letzten Jahr voll Gas geben und möglichst alle Wettkämpfe gewinnen."

Los gehen soll es nächsten Samstag zu Hause in Conweiler gegen den TSV Monheim. Der Aufsteiger ist nach drei Wettkampftagen das einzige noch sieglose Team.