Auch Bischof Calogero Peri (links) und Pfarrer Angelo Geraci gestalteten den Blumenrahmen für das Marienbild mit. Die Prozession, bei der es durch die Calwer Innenstadt getragen werden sollte, musste aber abgesagt werden. Das Bild blieb in der Kirche. . Fotos: Stocker/Hölle Foto: Schwarzwälder-Bote

Nur das Wetter spielt letztlich beim Madonnafest nicht mit / Partnerschaft fördert Gemeindeaustausch

Von Steffi Stocker

Calw. Geschäftiges Treiben herrschte am Samstagvormittag in der katholischen St. Josefkirche. Schließlich sollte das Marien-Bild für das Madonnafest, das mit einer Prozession am Sonntagabend abgeschlossen werden sollte, geschmückt werden.

Nur das Wetter spielte letztlich nicht mit. Die Prozession durch die Innenstadt wurde kurzerhand abgesagt. Zu den fleißigen Helfern Rosa Giaccone, Rina Di Stefano und Concetta Aranzulla, die den Rahmen des Bildes mit Blättern, Schleierkraut und Sonnenblumen verzierten, hatten sich am Samstag Monsignore Calogero Peri sowie Monsignore Angelo Geraci gesellt.

Eigens für das Calwer Madonnafest waren die beiden Würdenträger aus Süditalien angereist. "Der bereits vierte Besuch unseres Bischofs beweist, wie wichtig ihm auch unsere Comunitá Cattolica Italiana ist", freute sich Filippo Luminario, der Laienvorsitzende der italienischen Katholiken. "Für die Menschen in den hiesigen Kirchengemeinden hat meine Beteiligung hohe Bedeutung", wusste Monsignore Calogero Peri.

"Hierher zu kommen, ist wie ein Besuch in einem Stadtviertel von Mirabella", meinte Pater Angelo Geraci zur Atmosphäre, die er antraf. Hier wie dort sei aber der Wandel im Verständnis der dritten Generation für die Traditionen spürbar. In Calw hat deshalb Pater Denis Mbanga mit jungen Familien neue Wege eingeschlagen. Er war beim Madonnafest in Mirabella Ende August dabei. "Von dort habe ich neue Impulse für die Arbeit hier mitgenommen", berichtete er.

Nicht zuletzt ein seit zwei Jahren bestehender Partnerschaftsvertrag fördert den regen Austausch zwischen den Regionen Siziliens und dem Nordschwarzwald. "Die Diözese Caltagirone stellt uns regelmäßig Priester für unsere Exerzitien zur Verfügung", meinte Rosa Giaccone dazu. Bischof Calogero Peri gestaltete gleich nach seiner Ankunft am Donnerstag die "Novene" mit. Die so bezeichnete neuntägige Zeit des Gebets mit Rosenkranz und Meditation geht dem Madonnafest voraus.

"Durch die enger gewordene Verbindung ist auch die Anzahl der Teilnehmer an der Prozession durch die Calwer Innenstadt gestiegen", freuten sich Luminario und Giaccone. Italienische Katholiken aus Kirchengemeinden der weiteren Region bis hin nach Esslingen waren dann am Sonntag zwar gekommen. Sie blieben dann aber – wie das Marienbild – lieber in der Kirche.