Die Sanierung der Bahnhofstraße wurde verschoben. Foto: Rousek

Bahnhofstraßen-Sanierung sowie Bau der Hesse-Bahn-Brücke verschoben. August geht's los. Mit Kommentar

Calw - Calw droht vor allem im späten Frühling sowie während des Sommers ein Baustellenmarathon – das ging vor einigen Wochen aus der Baustellenübersicht der Stadt hervor. Nun ist Entspannung in Sicht: Zwei Maßnahmen wurden verschoben.

Eigentlich sollte am 31. Mai alles erledigt sein. Eigentlich. Nun gibt die Stadt Calw jedoch auf ihrer Homepage bekannt: Es geht erst etwa Mitte August los. Die Rede ist von der Maßnahme in der Bahnhofstraße. Dort muss jener mangelhafte Belag repariert werden, der erst im vergangenen Herbst eingebaut wurde.

Bei einer ersten Baustellenübersicht hatte die Stadt angekündigt, die erneut notwendigen Maßnahmen bis zum 31. Mai abschließen zu wollen. Auf eigenen Wunsch hin wurde dieser Termin nun aber verschoben.

"Die Terminfestlegung erfolgte in Absprache mit der Stadt Calw", erklärte Irene Feilhauer, Pressesprecherin des Regierungspräsidiums Karlsruhe, auf Anfrage unserer Zeitung. "Die Reparatur erfolgt in den Sommerferien, damit die Verkehrsbehinderungen möglichst gering gehalten werden können."

Angesichts der vielen Baustellen, die im Frühjahr und Sommer auf die Stadt zukommen – unter anderem eine Brückensanierung beim Tanneneck zwischen Calw und Kentheim, ebenfalls ab Anfang Mai – dürfte das eine sinnvolle Idee sein.

So sollen die Arbeiten nach jetzigem Stand erst beginnen, wenn die Maßnahme in der Stuttgarter Straße beendet ist. Dort wird, wie berichtet, ab dem 22. Mai und bis zum 15. August der Fahrbahnbelag von der Schützenstraße beim Schnellrestaurant McDonald’s bis zum Adlereck saniert. In den letzten zwei Wochen kommt es dabei zu einer Vollsperrung.

Ein bis zwei Tage droht Vollsperrung wegen Deckeneinbau

Eine Vollsperrung droht, anders als zunächst angekündigt, übrigens auch bei der Sanierung der Bahnhofstraße – allerdings nur etwa einen bis zwei Tage lang. "Der Deckeneinbau soll in ganzer Straßenbreite erfolgen, um eine Mittelfuge zu vermeiden. Dazu ist eine Vollsperrung erforderlich", erklärt Pressesprecherin Feilhauer. Die restliche Zeit wird die Straße durch eine Ampelregelung befahrbar sein. Bis zum Ende der Sommerferien soll alles fertig werden.

Übrigens: Auch die Arbeiten für die Brücke über die B 295 bei Heumaden, nahe der Shell-Tankstelle, wurden verschoben. Eigentlich sollte der Bau der Stabbogenbrücke, über die künftig die Hermann-Hesse-Bahn rollen soll, am 17. Mai beginnen. Losgehen soll es nun Mitte August.

Warum der Baubeginn verschoben wurde, konnte im Landratsamt am Mittwochnachmittag niemand beantworten, da der zuständige Ansprechpartner nicht zugegen war. Fest steht aber: Den Calwern dürfte der Aufschub entgegen kommen. Immerhin ist somit ein wenig mehr freie Fahrt gewährleistet.

Kommentar: Lehre ziehen

Von Ralf Klormann

Die Baustellenübersicht, die die Calwer Verwaltung vor einiger Zeit veröffentlichte, ließ für den Sommer Böses ahnen: Die meisten Straßen, die in die Stadt führen, voll oder teilweise gesperrt, Gastronomen, Gewerbetreibende und Bürger beinahe von der Außenwelt isoliert. Glücklicherweise haben die Verantwortlichen rechtzeitig gegengesteuert – und sowohl die Baustelle in der Bahnhofstraße als auch den Bau der Brücke für die Hessebahn bei Heumaden verschoben. Der Baustellenmarathon bleibt anstrengend genug. Stellt sich noch die Frage, wie es so weit kommen konnte. Denn spätestens bei der Zusammenstellung aller Maßnahmen hätte auffallen müssen, das hier zu viel des Guten in Planung ist. Sei’s drum. Wichtig ist vor allem, dass der ganz große Verkehrsschock verhindert wurde – und dass aus dieser Beinahe-Katastrophe eine Lehre gezogen wird.