Andreas Ruffing Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Veranstaltungsreihe Dialog Sankt Aurelius geht mit Vortrag von Andreas Ruffing weiter

Calw-Hirsau. Seit drei Wochen präsentiert das Klostermuseum in Hirsau die Ausstellung "Modern Sebastian – Blicke wie Pfeile". In ihr geht es nicht nur um moderne Interpretationen des Märtyrertodes des Heiligen Sebastian, sondern auch um zeitgemäße sowie zeitgenössische Männerbilder und darum, was diese prägt oder beeinflusst.

Dieses Thema greift der Vortrag von Andreas Ruffing aus Fulda auf, der im Begleitprogramm zur Ausstellung und im Rahmen der Reihe "Dialog Sankt Aurelius" am morgigen Dienstag, 19. Mai, in der Aureliuskirche zu hören sein wird.

Unter dem etwas verstörenden Thema "Männer als Opfer" geht der Leiter der Kirchlichen Arbeitsstelle für Männerseelsorge und Männerarbeit der Katholischen Kirche der Frage nach, welchem Druck Männer angesichts des Zusammenspiels traditioneller Männlichkeitsbilder mit neueren gesellschaftlichen Entwicklungen sowie veränderten Geschlechterrollen heute ausgesetzt sind. Aufgeschreckt durch die Meldung, dass viele Männer heute stärker belastet sind als noch vor Jahren und psychosoziale Krisen sowie Burnout auch beim scheinbar starken Geschlecht zunehmen, versucht Ruffing den Ursachen dieser Entwicklung auf die Spur zu kommen. Sind Männer heute Getriebene ihrer eigenen überholten Vorstellungen von Männlichkeit und richtigem männlichen Leben, oder mangelt es ihnen an den richtigen Umgangsweisen mit Druck und Abgrenzung sowie an Instrumenten und Gelegenheiten der Vorbeugung und Sorge um sich selbst? Und benötigen Männer heute eine neuartige, stabile Form männlicher Identität?

Der Referent hat sich durch zahlreiche Veröffentlichungen zu Genderthemen einen Namen gemacht und ist Mitautor der zwei großen empirischen Männerstudien "Männer im Aufbruch" von 1998 und "Männer in Bewegung" von 2009.

Der Vortrag in Kooperation der katholischen Kirchengemeinde Bad Liebenzell-Hirsau und der katholischen Erwachsenenbildung Nördlicher Schwarzwald beginnt bei freiem Eintritt um 20 Uhr.