Symbolbild. Foto: © Daniel Schweinert – stock.adobe.com

Polizei vermutet schlechten Scherz in Heumaden – Schlimmeres könne aber nicht ausgeschlossen werden.

Calw-Heumaden - "Vorsicht in Heumaden. Vermummte Jugendliche unterwegs. Sehr verdächtiges Verhalten. Haben vermummt geklingelt." Diese Warnung ist seit dem Wochenende auf Facebook zu finden. Gefahr oder kindischer Unfug? Wir haben bei der Polizei nachgehakt.

Zwei Bilder kursieren derzeit im Internet auf der Facebook-Seite "BlaulichtNewsCW". Darauf zu sehen: Zwei junge Männer, vielleicht sogar noch Kinder. Einer trägt eine Art Sturmhaube, die nicht einmal Augenschlitze zu haben scheint. Der andere: maskiert mit Sonnenbrille und Wollmütze.

Eigentlich nichts sonderlich Bedrohliches. Wäre da nicht die Tatsache, dass die Fotos die beiden vor der Haustür eines Hauses in Heumaden zeigen.

Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich eine lebhafte Diskussion auf der Facebook-Seite. Denn was könnten die Jungs gewollt haben? "Eventuell klingeln, um zu prüfen ob jemand da ist... Oder, im besten Fall, ist es ein Streich", meint Nico L. dazu. Könnte es etwa die Vorbereitung eines Einbruchs gewesen sein? Dennis H. denkt anders darüber. "Sieht mir stark nach einem normalen Jugendstreich aus", äußert er sich. Und doch – für Alexander K. ist klar, was getan werden sollte, egal was dahinter steckt: "Polizei rufen." Das wiederum scheint anderen Internetnutzern dann doch überzogen zu sein. Aber was sagen die Ordnungshüter selbst dazu?

"Bei so etwas sollten sich Bürger grundsätzlich immer bei der Polizei melden", bekräftigt Volker Walter, Leiter der Calwer Reviers, auf Anfrage unserer Zeitung. Denn: "Ob es sich bei solchen Aktionen um einen Streich oder die Vorbereitung einer Straftat handelt, lässt sich nicht sicher sagen."

Keine bekannte Ausspähmasche – dennoch ratsam, wachsam zu bleiben

Werde in einem solchen Fall dann die Polizei gerufen, könnte entweder ein Verbrechen verhindert oder – sollte es sich um einen schlechten Scherz handeln – ein erzieherisches Gespräch geführt werden. Die Ordnungshüter würden bei beiden Möglichkeiten helfend eingreifen.

Doch wie ernst in der konkrete Vorfall zu bewerten? Eines stehe auf jeden Fall fest: "Das ist keine bekannte Ausspähmasche", erklärt Walter. Weder im Bereich des Calwer Reviers noch im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Karlsruhe seien bislang Kinder registriert worden, die auf diese oder ähnlich Art Einbrüche vorbereitet hätten.

Anders sehe es jedoch bei Erwachsenen aus. Wer vorhabe, in ein Haus einzusteigen, sei in den allermeisten Fällen zuvor bereits dort gewesen, um sich ein Bild der Lage zu machen. Manche Einbrecher würden dann auch dort klingeln – oder anrufen – um festzustellen, ob jemand zu Hause sei.

Was die beiden Jungs angehe, so schätze die Polizei den Fall eher als Streich ein. Dennoch warnt der Revierleiter: "Ausschließen kann man natürlich gar nichts." Und ermutigt deshalb dazu, ein wachsames Auge auf das eigene Umfeld oder auch die Nachbarschaft zu haben. Denn insgesamt gelte stets: "Für uns ist der aufmerksame Bürger natürlich immer eine große Hilfe", so Walter. Nicht nur als Zeuge, wenn bereits etwas geschehen sei. Sondern eben auch als Hinweisgeber, bevor es überhaupt zu einem Verbrechen komme.