Rocky Votolato berührte mit Songs, die schlechte Erfahrungen aber auch Ermutigung zum Ausdruck brachten. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Drei Songwriter begeistern in Kunis Hotrod-Café

Calw. Gitarre, zuweilen Mundharmonika, und vor allem der Gesang von Peter Melow, Helmet Lampshade und Rocky Votolato schufen eine ganz besondere Atmosphäre bei einem Konzert in Kunis (Michael Kunert) Hotrod-Café am Wochenende. So unterschiedlich die drei Singer Songwriter auch sind, ihre Songs werden vom Leben geschrieben.

In erzählender Weise sangen beispielsweise Melow und Lampshade über Erkenntnisse, die sie im Leben gewonnen haben. Die markante und rauchige Stimme von Melow verlieh seinem Auftritt eine spezielle Note, während Lampshade eher gemütlich, beinahe zärtlich über Veränderungen in seinem Leben sang. So packte er beispielsweise den schönsten Grund, morgens aufzuwachen – nämlich das eigene Kind – oder auch die Umgebung des Nordschwarzwalds in gefällige Rhythmen. Ein Heimspiel hatte der aus Wildberg stammende Melow, vielen noch als Mitglied der Band "The Mofos" bekannt.

Komiker-Qualitäten

Aber auch für Lampshade war der Gig keine Weltreise: Er lebt in Karlsruhe. In seinen Überleitungen zwischen den Songs legte er Komiker-Qualitäten an den Tag und erzählte Anekdoten, die immer wieder auch zu Songtexten wurden.

Auch politisch-gesellschaftliche Angelegenheiten treiben die Songwriter um. So appellierte Lampshade beispielsweise für einen empathischen zwischenmenschlichen Umgang, während Votolato schon vehementer mit einem, wie er selbst sagte, Protestsong auf Korruption und Benachteiligung in Amerika verwies. Andererseits verarbeitet der Sänger aus den USA traumatische Erfahrungen und lenkt immer wieder den Blick auf das Licht am Ende des Tunnels, um dann dazu aufzufordern, die eigenen Träume zu leben.

Kunis Hotrod-Café war mehr als prädestiniert für die nacheinander auftretenden Musiker. Nicht zu klein und nicht zu groß, wohl aber mit einem zugeschnittenen Ambiente, wie es kaum besser vorstellbar wäre. Vom viel gepriesenen Mainstream grenzt sich nämlich nicht nur Kunis Kneipe ab; auch Melow, Lampshade und Votolato schwimmen nicht mit dem allgemeinen Strom.

Alle drei vermittelten Botschaften, die berührten und zum Nachdenken anregten.