Der Gaienhofener Hesse-Garten, den Autorin Eva Eberwein restauriert hat. Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Autorin liest aus ihrem Buch und zeigt Gästen damalige Welt des Schriftstellers

Calw. Die Autorin und Restauratorin des Gaienhofener Hesse-Gartens, Eva Eberwein, wird am Donnerstag, 21. September, ab 19.30 Uhr im Hessegarten in Calw (bei schlechtem Wetter in der Volkshochschule, Kirchplatz 3) aus ihrem Buch "Der Garten von Hermann Hesse" lesen.

Hermann Hesse ist nicht nur einer der meistgelesenen deutschen Autoren weltweit. Er hatte auch einen starken Bezug zur Natur und zum Garten, aus dem er schöpfte und der als Nährboden seines Wirkens unerlässlich war. Hesses Garten in Gaienhofen am westlichen Bodensee ist der einzige, den er nach eigenen Vorstellungen angelegt und gestaltet hat. Dort lebte er nach dem Prinzip der Selbstversorgung.

Er wollte damit ein Zeichen setzen für eine gesellschaftspolitische Haltung gegen den allgemeinen Trend der Industrialisierung, Verstädterung, Entfremdung und Entmenschlichung.

Ergebnis ihrer Arbeit als Anziehungspunkt

Sein Garten wurde von der Biologin Eberwein restauriert und wiederhergestellt. Heute ist er Anziehungspunkt für Literaturfans und Gartenfreunde aus aller Welt.

In ihrem Buch "Der Garten von Hermann Hesse" nimmt Eva Eberwein ihr Publikum mit in die damalige Welt Hesses, schildert seine Beweggründe, den Garten genau so anzulegen, seine Erlebnisse und sein Wirken.

Eberwein stammt aus einer Familie, die in Gaienhofen/Bodensee ansässig war. Ihre Kindheit verlebte sie in Krefeld im Rheinland, ihre Sommerferien aber verbrachte sie stets in Gaienhofen bei den dort lebenden Tanten. Die Bodensee-Landschaft und die schönen bäuerlichen Gärten dort prägten ihr Naturverständnis derart, dass sie Diplom-Biologin wurde. Das dortige Hermann-Hesse-Haus und den Garten kennt sie noch aus ihrer Kindheit.

Als das Haus im Jahr 2003 abgerissen und das Gartengelände überbaut werden sollte, kaufte sie kurz entschlossen Haus und Grundstück. In jahrelanger mühevoller Kleinarbeit und Recherche renovierte sie anschließend zusammen mit ihrem Mann das Haus, legte den verwilderten Garten frei und verhalf beiden zu neuer Blüte. Sie erweckte damit diesen einmaligen historischen Ort zu neuem Leben, ein Ort, an dem der Geist Hesses immer noch spürbar ist. Zudem gründete sie einen Hesse-Förderverein und hält heute zahlreiche Führungen und Seminare ab. Das von ihr verfasste Buch erhielt die Auszeichnung "Bestes Gartenporträt 2017".

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.