FußballKeine Tore nach 120 Minuten gegen TSG Balingen / Dreimal gelb-rot für Team von Trainer Hayer

Von Albert M. Kraushaar

VfL Nagold – TSG Balingen 4:2 (0:0) n.E. 126 Minuten Fußball und keine Tore, dann hat der Verbandsligist aus Nagold vor heimischer Kulisse im Elfmeterschießen gegen den Oberligisten aus Balingen den Einzug in die 2. WFV-Pokalrunde perfekt gemacht.

Den Sieg haben die Nagolder nicht unwesentlich Schlussmann Kevin Fritz zu verdanken, der in seinem ersten Pflichtspiel für den VfL Nagold eine Riesenpartie spielte und beim alles entscheidenden Elfmeterschießen die Schüsse von Nils Schuon und Stefan Vogler abwehrte.

Beim VfL Nagold scheiterte Julian Borgia am Pfosten, Julian Sieber, Marcel Schuon, Raphael Schaschko und Yannic Dengler trafen zum 4:2-Endstand. Die Mannschaft von Trainer Sven Hayer hatte sich den Erfolg mit einer disziplinierten, in der Schlussphase auch noch überragenden kämpferischen Leistung verdient. Noch bevor der Unparteiische die Verlängerung beendete und die beiden Mannschaften zum Elfmeterschießen bat, standen beim den Platzherren nach jeweils gelb-rot in der Verlängerung für Tilo Renz, Luka Kravoscanec und Mark Kranjc nur noch sieben Feldspieler auf dem Platz, die die Nullnummer noch über die Zeit brachten.

Gegen die TSG Balingen hatte der Nagolder Coach kräftig umgestellt. Für den am Knie verletzten Markus Glemser spielte Matthias Rebmann rechts in der Viererkette, VfL-Kapitän Marco Quiskamp bildete mit Yannic Dengler eine Doppelsechs, Tilo Renz spielte auf der rechten, Sanyang Bubacarr auf der linken Außenbahn, Raphael Schaschko zentral hinter der einzigen echten Spitze Luca Kravoscanec.

Das ließ sich lange Zeit gut an. Der Oberligist hatte in der ersten halbe Stunde keine einzige Torchance, beim VfL Nagold waren Luca Kravoscanec (13.) Tilo Renz (24.) und nochmals Renz (33.) nach einer schönen Kombination über Raphael Schaschko dicht am 1:0 dran. In der 36. Minute war die TSG Balingen zum ersten Mal durch, doch Kevin Fritz zeigte eindrucksvoll warum ihn der VfL geholt hat. Größten Unterhaltungswert beanspruchte jedoch Schiedsrichter Marco Gegner (Heilbronn). Bis zur Pause zückte er in einer überaus fairen Partie vier, nach der Pause weitere sechs gelbe Karten. In der Verlängerung kamen nochmals fünf dazu und davon waren dann drei – alle für den VfL Nagold – gelb/rot.

Die TSG Balingen stand im zweiten Abschnitt wesentlich höher, griff früher und aggressiver an und hatte innerhalb von 15 Minuten drei hochkarätige Chancen, dabei einen Schuss von Marc Wissmann an der Querlatte. Nach gut einer Stunde hatte der VfL Nagold die TSG-Drangperiode überstanden und tauchte jetzt immer wieder im Balinger Strafraum auf. Sanyang Bubacarr war durch, spielte Torhüter Julian Hauser aus, sein Schuss auf das Tor wurde jedoch von Jan Dehner auf der Linie noch abgewehrt. Die Platzherren hielten weiter gut dagegen und streuten über den einsatzfreudigen Luka Kravoscanec immer wieder Konter ein. In der 78. Minute verfehlte ein Schaschko-Schuss das Ziel nur knapp, dann verhinderten Dehner und Hauser gegen Kravoscanec die Entscheidung (86.).

Erst in der Verlängerung verzeichnete Nils Schuon, der sonst weitgehend unauffällig agierte, seinen ersten Torschuss (99.). Dann stand wieder Kevin Fritz im Mittelpunkt. In der 108. Minute lenkte er einen Schuss an den Pfosten und war auch beim Nachschuss von Stefan Vogler zur Stelle. Zu diesem Zeitpunkt hatten Tilo Renz und Luka Kravoscanec schon jeweils gelb/rot gesehen. In der 118. Minute erwischte es auch noch Marc Kranjc, doch der VfL Nagold brachte mit nur noch sieben Feldspielern die Null über die Zeit.

Kommentar von Trainer Sven Hayer: "Der Sieg war nicht unverdient. Wir hatten aus dem Spiel heraus die besseren Möglichkeiten und kämpferisch in Unterzahl hervorragend dagegengehalten."