Zu den bereits erledigten Vorarbeiten gehörte auch die Herstellung von drei Ersatzteichen. Foto: Hölle

Projektdurchführungsvertrag ist unterschrieben. Maßnahme kann jetzt europaweit ausgeschrieben werden.

Calw-Hirsau - Bernhard Dillner vom städtischen Tiefbauamt spricht von einer "schweren Geburt". Aber jetzt scheinen alle Probleme um die Sanierung der Tälesbach-Deponien ausgeräumt zu sein. Die Arbeiten können ausgeschrieben werden. Europaweit natürlich – bei einem Auftragsvolumen von geschätzten rund neun Millionen Euro.

Die beiden Sanierungspflichtigen – Stadt Calw und Deutsche Bahn – haben den Projektdurchführungsvertrag unlängst unterzeichnet. Das Leistungsverzeichnis steht. Abgeklärt ist, dass durch die Maßnahme die Bemühungen des Landkreises Calw, die Bahnlinie zwischen Calw und Stuttgart zu reaktivieren, nicht beeinträchtigt werden. Und dass auch der Betrieb der Gaststätte "Fuchsklinge" nicht zu sehr gestört wird. Weitere technische Probleme sind ebenfalls ausgeräumt. Allerdings haben die diesbezüglichen Bemühungen wohl dazu geführt, dass es bei der vom Landratsamt vor zwei Jahren verfügten Sanierung insgesamt zu Verzögerungen kommen dürfte.

Eigentlich hätte der Calwer Gemeinderat schon im April über die EU-weite Ausschreibung beraten und dem Projektdurchführungsvertrag zustimmen sollen. Das wurde dann auf die Sitzung im Mai verschoben, wo das Thema aber auch nicht zur Sprache kam. Wenn es jetzt endlich durch ist, ist natürlich viel Zeit verstrichen.

Die notwendigen Vorarbeiten wie Verbreiterung und Ertüchtigung der Waldstraße, Schaffung einer provisorischen Zufahrt zur Talsohle, Verfüllung des Teichs auf der südlichen Seite und Herstellung von drei Ersatzteichen, Fällarbeiten sowie Befestigung der Zufahrt zur Gaststätte sind längst erledigt worden.

Die Ausführungsplanung sieht folgende Arbeiten vor: Umlagerung der Bahnbrücke hinter der Fuchsklinge, Bau eines Umfluters, Herstellung von Bachdurchlässen und dann schließlich die Verfüllung von etwa 470 000 Kubikmetern Boden. Das muss natürlich herangekarrt werden. Sehr wahrscheinlich per Lkw an Althengstett vorbei über das schmale Waldsträßchen zur Deponie. Über Hirsau werden die Fahrzeuge abgeleitet.

Nach Absprache sollen diese Arbeiten von der Bahn ausgeschrieben werden. Bereits fest steht, dass die Stadt für den von ihr zu tragenden Kostenanteil in Höhe von knapp fünf Millionen Euro einen Zuschuss von rund 75 Prozent bekommen wird.

Der grobe Zeitplan sieht bislang vor, dass es etwa bis 2019 dauern wird, den Erdstützkörper herzustellen. Die Rückverlegung des Tälesbaches in seine ursprüngliche Lage und die Renaturierung der Fläche standen für das Jahr 2020 an. So wie es aussieht, kann zu diesem Zeitrahmen ein weiteres Jahr dazugerechnet werden.

Sei’s drum: Im Calwer Landratsamt ist man, wie Markus Ziegler, der neue Abteilungsleiter für Umwelt- und Arbeitsschutz, betonte, froh, dass es jetzt bald losgehen kann.