Jayantha Gomes berichtete von seinen Aufenthalten in Sri Lanka. Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Organisation "Jayantha Gomes – Bündnis für Sri Lanka" blickt auf Aktivitäten zurück

Calw. Zum 13. Mal trafen sich die Mitglieder und Paten der Organisation "Jayantha Gomes – Bündnis für Sri Lanka". Die Calwer Gruppe gründete sich nach dem verheerenden Tsunami am zweiten Weihnachtstag 2004, der weite Teile der Küstenlinie des Indischen Ozeans heimsuchte und mehr als 230 000 Menschen in Südostasien das Leben kostete. Bis heute ist das Bündnis aktiv und unterstützt an vielen Stellen vor allem junge Menschen in Sri Lanka.

Der in Calw lebende Künstler, Musiker und Menschenfreund Jayantha Gomes, der aus Sri Lanka stammt, sagte beim diesjährigen Patentreffen: "Ich hätte damals nicht gedacht, dass wir unsere Unterstützung so lange aufrechterhalten können."

Dank seiner Kontakte konnten die vielen Spenden, die nach dem Tsunami eingingen, vor Ort zielgerichtet eingesetzt werden. Heike Bihler, die dem "Bündnis für Sri Lanka" seit der Gründung vorsteht, weiß, dass dies mit ein Grund für die anhaltende Spendenbereitschaft ist. Beim Patentreffen konnte sie den Spendern mitteilen, dass neben den bestehenden Hilfsmaßnahmen nun auch neue Projekte aufgenommen werden sollen.

Kontinuierliche Unterstützung

Anders als bei Patenschaften von Hilfsorganisation wie "World Vision", bei denen der Pate immer für ein Kind spendet, ist das Konzept des Calwer Bündnisses breiter angelegt, was eine kontinuierliche Unterstützung möglich macht, auch wenn ein Spender oder Pate ausfällt.

Zum Auftakt des Patentreffens im Andreä-Saal im Haus der Kirche in Calw hörten die Gäste singhalesische Klänge, die Jayantha Gomes gemeinsam mit einer Musikgruppe anstimmte.

Bei Kaffee und Kuchen berichtete Gomes anschaulich von seinen vergangenen Aufenthalten in Sri Lanka, bei denen er Projekte besuchte, Helfer und Unterstützer vor Ort und viele Verantwortliche traf. Dazu zählte auch ein Besuch in einem Heim für alte und geistig behinderte Menschen und einem Drogenpräventionsprojekt im Norden des Landes, wo die Folgen des Bürgerkrieges, der bis 2009 währte, nach wie vor zu spüren sind.

Heike Bihler, die selbst bereits mehrfach in Sri Lanka war, berichtete: "Aus den Kinder, die wir betreuen, sind Schüler kurz vor dem Abitur, Studenten und junge Erwachsene im Berufsleben geworden, die etwas von dem, was sie selbst bekommen haben, weitergeben wollen." Nach dem Tsunami waren es rund 150 Kinder, die das "Bündnis für Sri Lanka" unterstützte. Einige von ihnen arbeiten heute als Anwälte oder Ärzte in ihrer Heimat.

"Außerdem haben wir die Erfahrung gemacht, dass unsere Hilfe weitere Hilfen vor Ort anstößt", so Bihler. Denn nicht allein die finanzielle Hilfe ist es, die den Kindern und Jugendlichen des Inselstaates nach der Katastrophe eine Zukunftsperspektive gab. "Wir geben nicht nur Geld, sondern gehen gemeinsam einen Weg", umriss Gomes die Idee. Das Bündnis begleitet die Schüler und lässt sie Teil einer Gemeinschaft sein, die ihnen den Rücken stärkt, Sicherheit gibt und sie selbstbewusst ins Leben gehen lässt. Denn: "Zu wissen, dass es Menschen gibt, die einen unterstützen und verlässlich da sind, das ist ein warmes Gefühl", so Bihler.

Durch die jährlichen Treffen werden auch die Paten in Deutschland Teil dieser Gemeinschaft und so spannte sich ein Bogen der gegenseitigen Anteilnahme und Dankbarkeit mühelos über rund 8000 Kilometer Entfernung.