Die Teilnehmer beim Schaufenster-Wettbewerb. Die Gewinner halten Urkunden in ihren Händen. Foto: Hölle Foto: Schwarzwälder-Bote

Schaufenster-Wettbewerb: Motto "Calw im Wandel der Zeit" mit besonderen Ideen umgesetzt

Calw. Mit der ehemaligen Wächterwohnung im "Langen" hatten sich die Verantwortlichen des Calwer Schaufenster-Wettbewerbs 2017 einen ungewöhnlichen Ort zur Verkündung der Sieger ausgesucht. Ungewöhnlich, so die städtische Wirtschaftsfördererin Tilla Steinbach, sei in diesem Jahr aber auch das Wettbewerbs-Motto gewesen: Wie beim Calwer Stadtfest lautete es "Calw im Wandel der Zeit". Und da habe sie sich gedacht, dass der "Lange" für diesen Anlass ganz gut passen würde. Nicht nur deswegen, weil von hier aus ein schöner Blick über Calw genossen werden kann.

Dutzende Stufen

Die paar Dutzend Stufen, die erklommen werden mussten, um ins Wächterzimmer zu gelangen, haben deshalb sicher nicht nur die Gewinner des Wettbewerbs gerne auf sich genommen. Als da sind: Florentin Vögele, der mit der Schaufensterdekaration im "Vom Fass" den Publikumspreis ergattern konnte. Chris Heger, alias "Fräulein Samstag", wurde mit dem Jury-Preis bedacht. Carolin Wiegmann von der Parfümerie Niendorf durfte sich über den Kreativpreis freuen.

Lob hatten Tilla Steinbach und die anderen Mitglieder in der Jury, Stadtfest-Organisator Jürgen Rust sowie Stadtarchivar Karl Mayer, aber für alle Wettbewerbs-Teilnehmer parat. Einmal mehr hätten sich manche mit besonderen Ideen in eine städtische Aktion eingebracht. Andere seien das erste Mal dabei gewesen. "Dass sich die Filialisten niemals beteiligen, das bedauere ich", so Steinbach.

Die Gewinner durften aus dem Personenkreis, der den Publikumspreis entschieden hat, noch drei Glückliche ziehen, die sich jetzt über Einkaufsgutscheine in den am Wettbewerb beteiligten Geschäften freuen können: Simone Huber aus Holzbronn, Cornelie Lebzelter-Beck aus der Schweiz und Andjelina Savic aus Schömberg.

Geschichtsstunde

Zum Abschluss gab es noch eine kleine Geschichtsstunde vom Stadtarchivar. Thema war natürlich der "Lange". Der ehemalige Turm der Stadtbefestigung, so Mayer, diente auch als Gefängnisturm. In dem unteren steinernen Teil befanden sich mehrere Gefängnisräume. Im oberen Fachwerkstock wurde eine kleine Wohnung für einen der beiden Wächter eingerichtet, die hier ehemals ihren Dienst verrichteten. Neben der Betreuung der Gefangenen gehörte zu ihren Dienstpflichten das Ausrufen der Stunden und die allgemeine Wacht über die Stadt. Den Namen der "Lange" erhielt der Turm, weil er der höchste aller Türme war. Im "Langen" ist heute ein kleines Museum eingerichtet. Es gibt Auskunft über die frühere Befestigung der Stadt und gewährt Einblicke in die Nutzung des Turmes als Gefängnis.