Beim Nachtumzug am Montag wird verstärkt auf die Sicherheit geachtet. Foto: Archiv

Besucher sollen beim Nachtumzug unbeschwert feiern. Mehr Vorkehrungen als in den Vorjahren getroffen.

Calw - Wenn ein paar Tausend Menschen zusammenkommen, kann es keine hundertprozentige Garantie geben. Doch die Verantwortlichen für den Nachtumzug am Montag in Calw haben für die Sicherheit von Teilnehmern und Besuchern alles getan.

"Wir sind gut aufgestellt", sagt Matthias Rehfuß. Der Leiter der Abteilung Öffentliche Ordnung bei der Calwer Stadtverwaltung macht kein Hehl daraus, dass vor dem Hintergrund der Kölner Ereignisse in der Silvesternacht mehr Vorkehrungen getroffen worden sind als in den Vorjahren.

Man habe die Abstimmung zwischen Veranstalter, Stadt, Polizei, Rotem Kreuz, Feuerwehr und privatem Sicherheitsdienst weiter verbessert und Zuständigkeiten zentralisiert. Alle Informationen fließen nun, so Rehfuß, zentral zusammen.

Auch Umgebung wird beobachtet

Auch die Umgebung des Umzugs habe man im Auge. Rehfuß nennt im Gespräch mit unserer Zeitung Brühl, Hessegarten, Stadtgarten und die Zugänge zu den Parkhäusern. Ebenso sei man auf "Fluchtsituationen" vorbereitet, sollte es doch, aus welchen Gründen auch immer, zu Panikreaktionen kommen.

Bei den zahlreichen Vorbesprechungen der Verantwortlichen ist, so Rehfuß, auch darüber nachgedacht worden, den Umzug aus Sicherheitsgründen abzusagen. Doch dieser Gedanke sei schnell wieder verworfen worden.

Nicht nur Rehfuß ist der Auffassung, dass es die falsche Reaktion gewesen wäre. Die Welt, so meint Oberbürgermeister Ralf Eggert, habe sich nun mal in den vergangenen beiden Jahren in Sachen Sicherheit verändert. Gleichwohl solle man den Umzug am Montag mit Genuss besuchen können.

Niedere Schwelle zum Einschreiten

"Natürlich sollen die Leute ausgelassen feien können", sagt Sabine Doll von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Karlsruhe. Zudem sei über mögliche Störungen, etwa über die sozialen Netzwerke, nichts bekannt.

Doll macht aber auch klar, dass die Schwelle zum Einschreiten niedrig sei. Sobald sich Straftaten oder Ordnungsstörungen abzeichnen, werde konsequent durchgegriffen. Schon an den Zugängen werde gezielt auf angetrunkene, aggressive und pöbelnde Leute geachtet. Interventionskräfte stehen bereit, sollte es wider Erwarten zu größeren Zwischenfällen kommen.

Die Polizeisprecherin weist zudem darauf hin, dass ein großer Augenmerk auf den Kinder- und Jugendschutz gerichtet wird: "Da schauen die Kollegen ganz genau hin." Und auch, wer sich nach dem Umzug ans Steuer setzt, sollte nüchtern sein. Autofahrer müssen mit Verkehrskontrollen rechnen.