Verkehrsgespräch im Landratsamt. Das Bild zeigt von links): Regionalverbandsvorsitzender Jürgen Kurz, IHK-Hauptgeschäftsführer Martin Keppler, Jürgen Großmann, Hans-Joachim Fuchtel, Norbert Barthle, Ralf Eggert und den Sozialdezernenten des Landkreis Calw, Norbert Weiser. Foto: Hölle

Verkehrsstaatssekretär Barthle weiß um die Probleme. Neuer Bundesverkehrswegeplan soll verbindlich sein.

Calw - Die gute Nachricht vorab: Norbert Barthle, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, weiß, wie sehr die Calwer Innenstadt durch das hohe Verkehrsaufkommen geplagt wird. Und ihm ist bekannt, dass das Problem mit einem Tunnel gelöst werden soll.

Auf Vermittlung des hiesigen CDU-Bundestagsabgeordneten und Parlamentarischen Staatssekretärs Hans-Joachim Fuchtel sah sich Barthle gestern in dessen Wahlkreis um. Auftakt war im Landratsamt. Dort ließ sich der Staatssekretär zunächst vom Nagolder Oberbürgermeister Jürge n Großmann in dessen Eigenschaft als erster ehrenamtlicher Stellvertreter des Landrats erläutern, wo den Kreis verkehrspolitisch der Schuh drückt. Zum Beispiel bei der Absicht, die Bundesstraße 28 als wichtige Achse von Altensteig über Nagold nach Herrenberg herabzustufen. Großmann sprach auch den vierspurigen Ausbau der Bundesstraßen 28, 296 und 463 an. Und äußerte den Wunsch, dass mit dem Ausbau der Gäubahn die Achse Freudenstadt/Nagold besser an diese Linie angebunden wird.

Dann aber bat Großmann den Verkehrsstaatssekretär ganz explizit, das Thema Calwer Tunnel aufzugreifen. Calws Oberbürgermeister Ralf Eggert hatte zuvor den Stand der Dinge erläutert. Geplant ist bekanntlich ein Bauwerk vom Adlereck bis auf Höhe der Esso-Tankstelle. 30 Millionen Euro soll es kosten. Bei der Planung ist die Stadt für das Land eingesprungen. Auf einen Abzweig beim ZOB Richtung Innenstadt hat der Gemeinderat aus Kostengründen verzichtet.

Dass Calw bei einem Verkehrsaufkommen von 20 100 Fahrzeugen täglich in der Bischofstraße vor dem Verkehrskollaps steht, machte Eggert ebenfalls deutlich. Hochgerechnet auf das Jahr 2030 geht der Calwer OB davon aus, dass, wenn der Tunnel kommt, von den 27 000 Fahrzeugen täglich gerade noch 1000 die Innenstadt belasten.

Bisher steht der Calwer Tunnel im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplan 2015. Dieser Plan wird derzeit fortgeschrieben und soll, so der Staatssekretär, bis 2016 fertig sein. Er geht nicht davon aus, dass sich dabei an diesem Status etwas ändert. "Der bisherige Plan war aber so etwas wie ein Wünsch-dir-was-Katalog, so Barthle. Im neuen solle nur drinstehen, was bis zum Jahr 2030 auch gebaut wird.

"Beim Vorhaben Calwer Tunnel ist es bisher maximal gelaufen", unterstrich Hans-Joachim Fuchtel. Er spricht sich dafür schon seit langem aus. Und die Stadt darf sicher davon ausgehen, dass er sie auch weiter unterstützt. Wie er sich immer auch für den Bau der Westtangente Pforzheim stark gemacht hat. "Was er hier gemacht hat, das war ein Meisterwerk von ihm", lobte Jürgen Großmann den hiesigen CDU-Bundestagsabgeordneten.