Im Bereich Esso-Tankstelle/Kino soll einer der beiden Tunnelmünder liegen. Foto: Fritsch

Beim Bundesinvestitionsplan fällt Entscheidung noch dieses Jahr. Minilösung soll Aufenthaltsqualität steigern.

Calw - Auch wenn der Calwer Tunnel die Schlagzeilen derzeit nicht so beherrscht, wie beispielsweise die Zukunft des hiesigen Krankenhauses oder die Hermann-Hesse-Bahn: Er befindet sich auf einem guten Weg.

Das sagte jedenfalls Oberbürgermeister Ralf Eggert bei der Bürgerversammlung in Altburg. Das Vorhaben zur Entlastung der Innenstadt stehe im Zusammenhang mit der anstehenden Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans im Jahr 2016 auf Platz 1 aller Bundesbaumaßnahmen. "Weil wir bisher hervorragend geplant haben und weil auch das Kosten-Nutzenverhältnis stimmt", so Eggert.

Allerdings ist es jetzt nicht so, dass im Jahr 2016 schon mit dem Bau begonnen wird. Wenn nämlich im Zusammenhang mit dem Tunnel schon einmal von zeitnah die Rede war, dann kann man in diesem Zusammenhang durchaus von einen Zeitraum zwischen zehn und 20 Jahren ausgehen. Es müssen noch andere notwendige Begleitmaßnahmen ergriffen werden. Und die Stadt muss auch die weiteren Planungen zunächst auf ihre Kosten vornehmen.

Von etwa 30 Millionen Euro Kosten, so der OB, sei auszugehen. 11,7 Millionen Euro wären hinzugekommen, wenn der Gemeinderat vor knapp einem Jahr – auch auf Drängen des Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg – nicht auf die zunächst vorgesehene Rechtsabbiegespur vom ZOB Richtung Innenstadt verzichtet hätte. Wenn sich das Gremium anders entschieden hätte, dann hätte sich der Calwer Oberbürgermeister jetzt wohl nicht so optimistisch äußern können.

Geplant und umgeplant ist in der Vergangenheit schon alles Mögliche geworden. Aktuell wird von einer "Mini-Lösung" für die Kernstadtumfahrung ausgegangen, mit der allerdings die durchschnittliche tägliche Verkehrsbelastung der Bischofstraße von 23.000 Pkw auf etwa 9000 reduzieren soll. Das, so der OB, verspreche ein Steigerung der Aufenthaltsqualität im Innenstadtbereich. Insgesamt 955 Meter ist die gesamte Baumaßnahme lang, der Tunnel mit den beiden Mündern im Bereich Esso-Tankstelle/Kino und Stuttgarter Straße/Eisenbahnbrücke hat eine Länge von etwa 530 Metern. Der Tunnelquerschnitt beträgt 11,14 Meter, die maximale Steigung 4,40 Prozent. Der Tunnel ist im Bundesverkehrswegeplan im vordringlichen Bedarf. Jetzt muss er auch in den Bundesinvestitionsplan. Die Entscheidung hierzu fällt noch dieses Jahr.