Im Derby zwischen dem SV Gültlingen und dem TSV Wildberg wurde auch in der Luft um jeden Ball gekämpft. Am Ende trennten sich die beiden Kontrahenten 1:1. Foto: Höpke Foto: Schwarzwälder-Bote

Kreisliga A Staffel 1Ostelsheimer Trainer Marco Grözinger steht notgedrungen bei erster und zweiter Mannschaft zwischen den Pfosten

Von Dennis Breisinger

Man ist sich bei allen Vereinen einig: Die Tabelle nach dem 1. Spieltag einer neuen Fußball-Saison hat noch keine Aussagekraft. Dennoch: Beim Aufsteiger TSV Simmersfeld wird man den Saisonauftakt 2015/16 der Kreisliga A, Staffel 1, bestimmt nicht vergessen.

Ein 3:1-Heimsieg gegen den Mitaufsteiger VfL Ostelsheim, darauf hatte man in Simmersfeld schon gehofft, dass der Neuling damit aber gleich die Spitzenposition übernehmen würde, damit war nicht zu rechnen.

"Wir haben gut gespielt und viele schöne Spielzüge gezeigt", war Harry Zündel, Vorsitzender des TSV Simmersfeld, mit der Leistung seines Teams überaus einverstanden. Kurios gestaltete sich die Torhütersituation beim Gegner aus Ostelsheim. Der eigentlich für das Tor vorgesehene Markus Wrobel sollte am Sonntag eigentlich aufgrund von großen Personalproblemen in der zweiten Mannschaft eine Doppelschicht schieben.

Markus Wrobel stand ab der zweiten Hälfte bei der zweiten Mannschaft zwischen dem Kasten, sah aber wegen einer Notbremse in der 82. Minute den roten Karton und fiel somit für das Spiel der ersten Mannschaft aus. Deshalb musste Trainer Marco Grözinger, der in der ersten Halbzeit bei der zweiten Mannschaft das Tor hütete, erneut zwischen die Pfosten.

"Grözinger hat sich keine großen Fehler geleistet, aber es fehlt ihm natürlich die Sicherheit", bemerkte Harry Zündel.

Der zweite Sieg mit zwei Toren Unterschied kam in dieser Form weniger überraschend. Die SG Neuweiler/Oberkollwangen wies Aufsteiger SV Sulz am Eck mit 2:0 Toren in die Schranken. Auch wenn der Vorjahresdritte das Spiel eigentlich im Griff hatte und sogar eine knappe halbe Stunde in Überzahl spielte, so zeigte sich SG-Trainer Thomas Carle durchaus angetan vom Aufsteiger: "Die Sulzer sind sehr spielstark und in der Defensive sehr gut geordnet. Sie sind eine Bereicherung für die Kreisliga A1 und werden noch für die einer oder andere Überraschung sorgen."

Hauchdünn an einer Überraschung vorbei schrammte Aufsteiger VfL Stammheim II. Die einzige zweite Mannschaft der Liga unterlag dem Favoriten SV Breitenberg/Martinsmoos nur knapp mit 2:3 Toren. "In der ersten Hälfte hatten wir klare Feldvorteile, lagen verdient mit 2:0 vorne, versäumen es dann aber, den dritten Treffer nachzulegen. In der zweiten Halbzeit war Breitenberg die stärkere Mannschaft und wir hielten nicht mehr so gut dagegen, so dass der Breitenberger Sieg nicht ganz unverdient war", beschreibt der Stammheimer Spielleiter Werner Mann die 90 Minuten. „Wir haben aber gezeigt, dass wir in der Kreisliga A1 konkurrenzfähig sind", schaut Werner Mann frohen Mutes in die Zukunft.

Mit einem 1:1 zu Hause gegen den VfB Effringen sind die Grün-Weißen aus Ottenbronn in die neue Spielzeit gestartet. "In der ersten Hälfte waren wir klar die bessere Mannschaft, so dass ein Sieg für uns hoch verdient gewesen wäre", meinte GWO-Spielertrainer Tomislav Hlebec, der in Abwesenheit von Mario Kovacevic (Urlaub) diesmal alleine das Team unter seinen Fittichen hatte. Allerdings ging Hlebec mit der Leistung seiner Mannschaft in der zweiten Hälfte recht hart ins Gericht. "In der zweiten Halbzeit haben wir unterirdisch gespielt, unsere Stürmer sind komplett in der Luft gehangen."

Zudem fühlte sich Tomislav Hlebec vom Unparteiischen klar benachteiligt. "Viermal wurden aussichtsreiche Angriffe von uns wegen Abseits zurückgepfiffen. Mindestens zweimal lag aber keine Abseitsposition vor." Zudem bewertet er die eine oder andere Situation, die zu den insgesamt fünf gelben Karten für seine Mannschaft geführt haben, anders als der Schiedsrichter. Und noch etwas: "Vor dem Effringer Führungstreffer, das durch einen direkt verwandelten Freistoß fiel, hatte keiner von uns ein Foul begangen. Wenn es tatsächlich Foul war, dann ein Effringer Offensivfoul vor."

Einen gelungenen Saisonauftakt feierte der SV Gültlingen beim 2:1 im Stadtderby gegen den TSV Wildberg. "Auch wenn es bis zum Schluss spannend blieb, ist unser Sieg, wenn man die gesamte Spielzeit betrachtet, verdient", fand der Gültlinger Spielleiter Gunter Deuble. Der TSV Haiterbach, der vor Wochenfrist im Wiederholungsspiel des Bezirkspokals den TSV Möttlingen mit 4:0 Toren bezwungen hatte, holte gegen denselben Gegner jetzt die ersten Punkte in der neuen Runde. Allerdings mussten die Fans in Haiterbach dis zur 90. Minute zittern, ehe Michael Kaupp mit seinem zweiten Treffer das erlösende 2:0 erzielte. Bis dahin war die Begegnung offen. "Das war kein Spiel für schwache Nerven. Beide Teams schenkten sich nichts und es gab viele Großchancen auf beiden Seiten", war der Möttlinger Spielleiter Helmut Fricker durchaus angetan von der Qualität der Partie.

Obwohl der SC Neubulach 50 Minuten lang personell in Überzahl war, kam der Vorjahresvizemeister nicht über ein 1:1 gegen den SV Schönbronn hinaus. Karl Steimle, seit dieser Runde Spielleiter beim SCN (er hat Marcus Lutz abgelöst), sah in vor allem in der zweiten Hälfte ein "feldüberlegenes Neubulacher Team", fand aber auch, dass der SV Schönbronn sich den Punkt aufgrund der starken kämpferischen Leistung durchaus verdient habe.