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Kultur: Zuschuss für Pforzheim steigt

Kreis Calw. Von 2300 auf 20 000 Euro erhöht der Landkreis Calw seinen Zuschuss für das Stadttheater Pforzheim. Hintergrund ist ein Schreiben von Oberbürgermeister Gert Hager an Landrat Helmut Riegger. Darin bittet der Pforzheimer OB um einen höheren Zuschuss vor dem Hintergrund, dass die Goldstadt vom Regierungspräsidium Karlsruhe zu einschneidenden Sparmaßnahmen aufgefordert wurde.

Wie Hager schreibt, spiele das Theater als Standortfaktor eine immer größere Rolle. Das Theater organisiere für Abonnenten aus dem Kreis Calw (Anteil elf Prozent), den Bustransfer. Zudem partizipierten die Schulen des Kreises vom Spielplanangebot. Auch der Enzkreis denke über eine Erhöhung seines Zuschusses von derzeit knapp 31 000 Euro nach.

Der Vorschlag der Kreisverwaltung, den Zuschuss seitens des Kreises Calw zu erhöhen, stieß bei CDU und FDP auf Ablehnung. Das helfe der Stadt Pforzheim bei einem Bedarf für das Theater von mehr als 7,5 Millionen Euro nicht weiter, sagte FDP-Fraktionsvorsitzender Karl Braun. Und Klaus Mack (CDU) meinte, dass für seine Fraktion eine Erhöhung von Zuschüssen nur für kulturelle Veranstaltungen innerhalb des Landkreises in Frage komme.

Dagegen sprach Rainer Prewo von einer "peinlichen Diskussion". "Wir haben den Nutzen und sind Trittbrettfahrer", sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende. Zusammen mit den Freien Wählern und den Grünen fand der Vorschlag eine Mehrheit.

Das wollte Kreisräten von CDU und FDP so gar nicht den Hals runter, dass der Kreis Calw seinen Zuschuss für das Stadttheater Pforzheim von 2300 auf 20 000 Euro erhöht und sich damit nahezu verzehnfacht. Natürlich ist es richtig, dass damit dieser Institution mit einem Zuschussbedarf von mehr als 7,5 Millionen Euro nicht groß geholfen ist. Natürlich hängt die Zukunft des Theaters nicht von dem Geld aus Calw ab. Vielmehr ist der Zuschuss eine symbolische Geste, die durchaus wichtig ist. Noch kurz vor der Debatte um das Stadttheater hatte sich das Gremium an den Erfolgen der frechen Imagekampagne des Landkreises erfreut. Wer nichts dazu beitragen will, dass kulturelle Einrichtungen in der Region überleben, handelt kleinkariert. Denn er darf sich am Ende nicht darüber wundern, wenn die Unternehmen im Kreis sich schwer tun, Fachkräfte zu finden.