Skapunk-Band erlebt bei "Emergenza" 25 Minuten Ruhm / Klasse Gefühl in amtlichem Stuttgarter Club
Von Marieke Henriques
Stuttgart/Bad Teinach-Zavelstein-Sommenhardt. So muss es sich wohl anfühlen, das Leben als Rockstar: Eben noch vor vollem Haus auf der Bühne stehen, nach einer kurzen Nacht bereits das Equipment für den nächsten Gig zusammenpacken und nebenbei noch eben ein Interview geben.Obwohl sie nicht viel geschlafen haben und es ihnen nicht bis ins Finale nach Berlin gereicht hat, sind die sieben Musiker der Band "The Mofos" zufrieden mit ihrem Auftritt beim Newcomer-Wettbewerb "Emergenza". Das können sie auch sein. Denn die Skapunks aus Sommenhardt haben nicht nur die Vorrunden überstanden und es bis ins Südwestfinale im Stuttgarter Club "LKA-Longhorn" geschafft, sondern auch dort mit einem fünften Platz passabel abgeschnitten.
Jeweils 25 Minuten hatten die zwölf teilnehmenden Bands Zeit, um zunächst das Publikum zu überzeugen, das die Vorauswahl zu treffen hatte. Wie ein Film sei alles abgelaufen, erzählen die Musiker: Kurze Hektik beim Aufbau und dann ein Gig wie ein Blindflug.
Wegen des straffen Zeitplans wurde nur vor Beginn ein Generalsoundcheck gemacht. Mit dem Ergebnis, dass die Musiker sich selbst sehr gut, doch ihre Bandkollegen fast gar nicht hören konnten.
Trotzdem sorgten die sieben Sommenhardter für beste Partystimmung vor der Bühne und spielten sich mit gut gelaunten Ohrwürmern, Off-Beat-Rhythmen und 150 mitgereisten Fans unter die sechs Bestplatzierten und damit in die Jurywertung. Die Juroren, Profimusiker aus dem Raum Stuttgart und Veranstalter Matthias Mehwald, kürten jedoch das Indie-Rock-Trio "Rag Dolls" zum Sieger des Südwestfinales. Für diese geht es nun weiter nach Berlin zum Deutschlandfinale. "Klar, gewinnen will man immer“, meint Fabian Hahn, der Schlagzeuger der "Mofos". Doch insgesamt sei die Teilnahme am Wettbewerb, der im Grunde wie eine Casting-Show für Bands funktioniere, eine riesige Erfahrung gewesen.
"Es ist ein klasse Gefühl, wenn man in einem amtlichen Club wie dem LKA vor rund 1300 Leuten auftritt, in dem schon Bands wie die ›Foo Fighters‹ gespielt haben. Allein dafür hat es sich gelohnt", sagt Gitarrist Roland Kaiser zufrieden.
Aber auch den Preis nimmt die Band, die nach der EP "Quite loosened" ihr erstes Album plant, gerne mit: Zwei Tage werden die "Mofos" neue Songs in einem professionellen Tonstudio in Stuttgart einspielen. Erscheinen wird das neue Album voraussichtlich im September.
Wie es auf lange Sicht mit der Combo weitergehen soll, ist noch unklar, denn die Ambitionen der sieben Bandmitglieder unterschiedlichen Alters divergieren deutlich. "Im Moment freuen wir uns einfach, dass wir dabei sind, den Schritt über die Region Calw hinaus zu schaffen und genießen den Moment", so ihr einhelliges Fazit.
Live zu erleben ist die Band wieder am 29. Juli beim "Traffic-Jam Open-Air" in Dieburg, am 5. August beim "Mini-Rock-Festival" in Horb und am 2. September bei "Easy am Hang" in Pforzheim.
