Bernd Wetzel macht das Telefon weiter zu seiner Kanzel. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Bernd Wetzel muss als Prädikant bald aufhören / Zählwerk geht bis 27 838 Anrufe

Calw. In diesem Jahr stand Bernd Wetzel als Prädikant etwa 50 Mal meist in den evangelischen Kirchen des Dekanats Calw auf einer Kanzel.

Ein Höhepunkt war dabei jetzt ein Gottesdienst in Möttlingen. Tags zuvor die Pfarramtsekretärin Wetzel informiert, dass prominenter Besuch im Gottesdienst zu erwarten sei. Für Arnold Tölg wurde anlässlich dessen 80. Geburtstags ein Empfang organisiert. Dieser startete mit einem Gottesdienstbesuch.

Tatsächlich waren Tölg und der Organisator, sein Nachfolger als Landtagsabgeordneter, Thomas Blenke unter den vielen Gästen. Zur Begrüßung entschuldigte sich Wetzel bei dem hohen Besuch, dass nicht ein Bischof oder ein Dekan diesen Gottesdienst mit diesem feiert, sondern nur ein Prädikant.

Prädikanten sind ehrenamtliche Mitarbeiter, die dann einspringen, wenn Pfarrer Urlaub haben oder sonst eine Lücke bei der Versorgung entstanden ist. Der Ruhestand für Prädikanten beginnt mit 75 Jahren, und dies trifft in diesem Jahr Prädikant Wetzel. Aber er hat zwei Kanzeln, die keine Altersgrenze kennen. Dies ist das Telefon und das Radio.

Unlängst gab es zwei feine Überraschungen. Bei der Telekurzpredigt unter der Calwer Rufnummer 07051/9 35 26 75 können schon seit mehr als zehn Jahren biblische Gedankenanstöße gehört werden: Das Zählwerk blieb an diesem Abend bei 27 838 Anrufen stehen. Dies bemerkenswerte Resonanz macht Wetzel Mut, diese Kanzel weiter zu nutzen.

Dann strahlte der ERF (Evangeliums-Rundfunk) am gleichen Abend eine Ansprache von ihm mit dem Thema "Zwei Züge begegnen sich" aus.

Einige Tage vorher war auf einer Regional-Konferenz, an der auch Wetzel teilnahm, bekannt geworden, dass die Sendungen des ERF im deutschsprachigen Raum von etwa 110 000 Hörern verfolgt werden.