Der VfL Nagold zeigte gegen den VfB Neckarrems eine engagierte Leistung, brachte sich jedoch durch individuelle Fehler um den verdienten Punkt. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

VerbandsligaVfL Nagold fehlt gegen den VfB Neckarrems das nötige Quäntchen Glück / Am Samstag Nachholspiel in Schwäbisch Hall

Von Albert M. Kraushaar

Die Nagolder Erfolgsserie in der Fußball-Verbandsliga ist gerissen: Gegen den VfB Neckarrems verteilte der VfL zwei verfrühte Weihnachtsgeschenke und verlor mit 1:2.

Am vergangenen Samstag kurz nach 16.30 Uhr konnte der Nagolder Trainer Sven Hayer seinem ein paar Klassen höher angesiedelten Freiburger Kollegen Christian Streich in puncto Glück und Pech nachfühlen: Alles war im Verbandsliga-Spiel gegen den VfB Neckarrems für ein 1:1-Unentschieden angerichtet, als Markus Link in der 85. Minute der Ball an die Hand sprang und der Neckarremser Ugur Caper die Chance per Elfmeter zum Siegtreffer nutzte.

Die Nagolder Erfolgsserie war damit gerissen – unter dem Strich auf eine ganz bittere Weise durch einen Fehler von Andreas Gusenbauer, der den 1:1-Ausgleich durch den Ex-Münchinger Luigi Ancona begünstigte sowie den von Markus Link verursachten Handelfmeter. Zwei Weihnachtsgeschenke zum ersten Advent, die der VfB Neckarrems dankend mitnahm.

Natürlich hatten beide Mannschaften in den 80 Minuten zuvor schon die Chance, die Partie für sich zu entscheiden. So der VfL Nagold zu Beginn der zweiten Halbzeit, als Christer-Gustaf Zimmermann einen Schachtschneider-Schuss vor dem leeren Tor noch zur Ecke abwehrte oder auf der Gegenseite Eugenio Del Genio, bei dem gleich zweimal in bester Sebastian-Fries-Manier vor dem Tor von Andreas Gusenbauer die Nerven versagten.

Den Spruch des Tages lieferte Zimmermann zu einem auf dem Boden liegenden Mitspieler: "Steh auf, Mann, es sind noch 20 Minuten, dann kannst Du zwei Monate ausruhen."

Glück und Pech – zwei Dinge, die den Fußball einfach mitbestimmen. So hätte Luka Kravoscanec, der schon so lange auf ein Erfolgserlebnis wartet, mit seinem engagierten Flankenlauf zum Helden werden können, wenn Julian Sieber die tolle Hereingabe kurz vor Schluss einfach ins Tor gedrückt statt über die Querlatte gedonnert hätte.

Rechnet man diese tolle Aktion noch dazu, dann hätte das Spiel auch 2:2 ausgehen können, wie es Sven Hayer völlig korrekt formulierte. "Jetzt müssen wir halt bei den Sportfreunden Schwäbisch Hall etwas holen", so der VfL-Trainer mit Blick auf das Nachholspiel.

Die Nagolder haben auf jeden Fall am kommenden Samstag noch die Chance, mit einem Erfolgserlebnis in die Winterpause zu gehen. Platz neun ist jedenfalls sicher, Platz sechs – aktuell von den Sportfreunden Schwäbisch Hall besetzt – könnte es noch werden.