In der ersten halben Stunde hatten auch die Beihinger (dunkle Trikots) einige viel versprechende Tormöglichkeiten. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

FußballKlarer 4:1-Sieg gegen den VfR Beihingen vor rund 800 Zuschauern in Gültlingen / A-Ligist hält nur bis zur Pause mit

Von Albert M. Kraushaar

Der VfB Effringen kommt aus der Bezirksliga runter, der SV Sulz am Eck aus der Kreisliga B rauf, damit sind die fünf Fußball spielenden Vereine der Stadt Wildberg in der kommenden Spielrunde in der Kreisliga A, Staffel 1, vereint.

Da sind, Hin- und Rückrunde zusammengerechnet, exakt 20 Stadt-Derbys an 30 Spieltagen, auf die sich die Fans freuen dürfen.

"Das wird in der nächsten Runde eine heiße Sache, aber jetzt freuen wir uns zuerst mal über den Aufstieg und dann auf die Stadt-Derbys", zeigte sich der Sulzer Trainer Harald Schneller über den gelungenen letzten Schritt erfreut.

Drei mal zusätzlich 90 Minuten hatten sich die Sulzer mit der 0:1-Niederlage im letzten Spiel der regulären Runde in Neubulach eingebrockt.

Diese Verlängerung der normalen Saison aber hat den Sulzern offenbar nicht geschadet. Zudem, die Mannschaft hat sich hat sich in den Begegnungen mit dem SV Pfrondorf/Mindersbach (4:0), der SG Neuweiler/Oberkollwangen II (7:1) und dem VfB Beihingen (4:1) viele Sympathien von Fußballfans erspielt, für die das Team aus der Wildberger Teilgemeinde bislang eher unbekannt war.

Harald Schneller, der bei den Spielen gegen die Teams aus Pfrondorf und Neuweiler nicht vor Ort war, hatte seinen Italien-Urlaub etwas früher beendet als geplant, um beim letzten und alles entscheidenden Duell mit dem VfR Beihingen vor Ort zu sein.

Die Sulzer hatten in Gültlingen fastschon ein Heimspiel

Das Spiel auf dem Sportgelände in Gültlingen erlebten rund 800 Besucher, eine Zahl die sich allerdings erst nach Spielbeginn aufgebaut hat. Dass die Sulzer Fans gegenübder denen aus Beihingen deutlich in der Überzahl waren, ist nicht überraschend, schließlich kann man von Sulz am Eck über den Berg nach Gültlingen durchaus locker zu Fuß gehen – auch wenn das so gut wie keiner macht.

Anfänglich hatte es gar nicht nach Rekordkulisse ausgesehen. "Es ist Montag und nicht Freitag, da müssen um diese Zeit noch viele arbeiten", meine ein treuer Relegationsspiele-Besucher. Der konnte sich kurz vor 17.30 Uhr noch seinen Parkplatz aussuchen. Wer später kam, musste schon einen kleinen und später auch einen größeren Fußweg akzeptieren.

Auch die kritischen Blicke zum Himmel zeigten sich am Ende jedoch als unbegründet. Es wurde zwar dunkel, das kam jedoch der mit bengalischen Feuer umrahmten Aufstiegsfeier der Sulzer eher entgegen – aber es blieb trocken.

Der SV Sulz feierte, der VfR Beihingen wirkte grau und farblos, fast wie seine Trikots. "Das hat die Mannschaft nicht verdient", konnte Trainer Anil Yildiz das Aus nur schwer begreifen. Keine Frage, er und sein Team waren sich sicher, den Klassenerhalt über die Relegation in trockene Tücher bringen zu können.

Das Spiel des A-Ligisten hat bis zum Führungstreffer auch nicht schlecht ausgesehen. Doch mit dem schnellen Ausgleich hat das Selbstvertrauen der Beihinger einen deutlichen Knacks bekommen. "Einmal nicht aufgepasst, und dann sind wir nicht mehr ins Spiel gekommen", konnte sich Anil Yildiz die Phase nach dem Ausgleichstreffer zum 1:1, erzielt von Jürgen Schechinger, nicht wirklich erklären.

Als Schechinger kurz danach auf 2:1 erhöhte und Matthias Schultheiß gleich nach dem Seitenwechsel das 3:1 gelang, war das Spiel gelaufen. Keine Frage, die Torfolge spielte dem SV Sulz in die Karten. "Wir haben gewusst, dass die Qualitäten des VfR Beihingen in der Offensive liegen und sie hinten gegen unsere schnelle Spitzen jedoch Probleme bekommen werden", so Harald Schneller.

Vor allem Jürgen Schechinger hatten die Beihinger nie richtig in den Griff bekommen. Wie im Spiel gegen die SG Neuweiler/Oberkollwangen II war er als Torschütze und Vorbereiter zur Stelle. Dass Schechinger zur kommenden Saison eine Liga überspringt und zum Bezirksligisten SV Deckenpfronn wechselt, ist fast nur logisch. Das tut dem SV Sulz als A-Liga-Neuling natürlich weh, freut jedoch auf der anderen Seite die Fans in Grün-Weiß. Schechinger, Steimle, Riebe, Unger, Gärttner, Kosumi, Baur, da bekommt der Deckenpfronner Trainer Michael Steger eine Offensive zusammen, um die in die Konkurrenz beneiden dürfte.

Während der SV Sulz noch in Feier – ist der SV Deckenpfronn schon in den Standby-Modus übergegangen. Höchste Zeit einmal abzuschalten, denn in vier bis sechs Wochen fangen die meisten Mannschaften schon wieder mit der Vorbereitung an.

Am Sonntag, 19. Juli, um 17 Uhr erwarten die Deckenpfronner den Verbandsligisten VfL Nagold zum Testspiel.