Die Unternehmung des Calwer Alpenvereins in der Texelgruppe erforderte oft höchste Konzentration. Foto: Pfrommer Foto: Schwarzwälder-Bote

Bergwanderer des Calwer Alpenvereins in Texelgruppe unterwegs

Von Kurt Pfrommer

Calw. Die Texelgruppe, bei Meran in Südtirol gelegen, stellt die südlichen Ausläufer der Ötztaler Alpen dar. Das Bild dieser Berggruppe prägen herrliche Seen, steile Flanken und tiefe Täler mit mediterranem Klima.

Fünf Bergwanderer des Calwer Alpenvereins hatten sich bei der jüngsten Ausfahrt dieses Ziel ausgewählt. Schon die Anfahrt über das 2509 Meter hohe Timmelsjoch mit seinen Gletschern und durch das Passeiertal boten einen großartigen Eindruck von der Südtiroler Landschaft. Im Dorf Tirol wurden die Wanderstiefel geschnürt. Vorbei an Schloss Tirol schwebten die Wanderer mit der Hochmuthseilbahn zum Ausgangspunkt in 1400 Meter Höhe.

Hier bot sich bereits ein herrlicher Blick hinunter auf den weiten Talkessel von Meran. Ein schöner und aussichtsreicher Höhenweg führte über den Mutkopf zum ersten Nachtquartier, der heimeligen, 1700 Meter hoch gelegenen Bockerhütte.

Am nächsten Tag stand die Wanderung über die Spronser Seeenplatte auf dem Programm. Grünsee, Langsee und die beiden Milchseeen boten immer wieder neue Eindrücke. Der klettersteigähnliche Ausstieg aus dieser Arena zur 2707 Meter hohen Milchseescharte sorgte nochmals für einen besonderen Kick. Über Fels und Firn führte der Weg weiter hinüber zum 2808 Meter hohen Halseljoch und anschließend über grüne Matten hinunter zur Lodnerhütte, in 2259 Meter Höhe im oberen Zieltal gelegen.

Tags darauf sollte das Roteck, mit 3337 Metern Höhe der höchste Gipfel der Texelgruppe, bestiegen werden. Über Gras und Schutthänge sowie Schneefelder wurde der Ostgrat erreicht. Die Schlüsselstelle des Aufstieges, eine schmale Scharte und der anschließende etwa 30 Meter hohe, nahezu senkrechte Grataufschwung, dessen Felsplatten nur spärlich mit Ketten und Eisenstiften gesichert waren, trennte die Wanderer noch vom Gipfel. Da inzwischen auch bedrohlich dunkle Regenwolken um den Gipfel strichen, wurde beschlossen, hier umzudrehen und zur Hütte zurückzugehen.

Der Übergang zum Hochganghaus am nächsten Tag erforderte nochmals höchste Konzentration. Ein oft kaum mehr als fußbreiter Steig führte durch steile Bergflanken. Es boten sich atemberaubende Blicke in das fast 2000 Meter tiefer gelegene Tal der Etsch und bis zu den Ausläufern des Ortlermassivs. Der in eine steile Felswand gesprengte Hans-Frieden-Felsenweg am Übergang vom Hochganghaus zur Hochmuthbahn sorgte für einen großartigen Ausklang der Wanderung durch die Texelgruppe.