Die Medaille der Gemeinde Moutiers-les-Mauxfaits überreichte Bürgermeister Christian Aimé (Mitte) Bernhard Kugler (rechts) und Olaf Kerkau. Diese hohe Auszeichnung wurde bislang nur drei Mal vergeben. Foto: Fries-Levacher

Namen von Calw bis an den Atlantik getragen. Kirchenkonzerte in Frankreich. Mit Video

Calw - Es hat einfach alles gestimmt bei der Konzertreise der Aurelius Sängerknaben durch Frankreich. Kein Wunder, dass der Künstlerische Leiter Bernhard Kugler und Musikschulleiter Olaf Kerkau, mit strahlenden Gesichtern von den Auftritten während der Pfingstferien berichtet.

Zwischen dem 10. und 17. Juni haben die 40 Calwer Sänger im Alter zwischen zehn und 20 Jahren fünf Kirchenkonzerte in Toul, Tours, Lucon, Moutiers-les-Mauxfaits und Les Essart gegeben. Zuweilen euphorisch sei die Stimmung des französischen Publikums gewesen, teilweise habe es stehende Ovationen gegeben. Die Kirchen waren durchweg sehr gut besucht.

Verwöhnt worden

Fünf Tage verbrachten die Aurelius Sängerknaben in Gastfamilien in der Althengstetter Partnergemeinde Moutiers-les-Mauxfaits. "Wir sind sehr herzlich aufgenommen und verwöhnt worden", erinnert sich Kerkau. Solche Kontakte sind für den Calwer Musikschulleiter derzeit besonders geboten, erlebt Europa doch derzeit einen Erosionsprozess. Auch die jungen Sänger waren begeistert von der Gastfreundschaft, wollten aus ihren Gastfamilien fast nicht mehr weg.

Das Konzertprogramm reichte vom gregorianischen Chorgesang über Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart bis hin zu César Franck und Gabriel Fauré. Besonders eindrucksvoll sei das Konzert in der gotischen Kathedrale in Lucon gewesen, so Kugler und Kerkau. Und am Grab des Heiligen Martin in Tours stimmten die Calwer Sänger "Locus iste" von Anton Bruckner an.

Von den Leistungen seiner Schützlinge zeigt sich Kugler beeindruckt: "500 Kilometer zu fahren und abends ein A-capella-Konzert zu geben, ist beachtlich." Die Chorgemeinschaft sei während der Reise gewachsen. Schön sei es zu beobachten gewesen, wie sich die Großen um die Kleinen gekümmert haben. "Die Sänger sind nach durchfahrener Nacht in Calw freudig aus dem Bus gestiegen und haben viel erzählt. Durch solche Erlebnisse lernen sie viel fürs Leben, fasst der Dirigent zusammen.

Rundfahrt durch Paris

Zumal es Kerkau in Paris gelungen war, morgens um 5 Uhr den Busfahrer zu überreden, noch kurz die wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie Eiffelturm, Champs Elysées und Place de la Concorde zu besichtigen.

Während der Reise kam die Freizeit nicht zu kurz. Ein Abstecher ans Meer und ein Bad im Atlantik gehörte natürlich dazu. Denn bis dorthin, "bis zum Altlantik haben wir den Namen von Calw getragen", freut sich Kerkau. Die Kontakte, vor allem nach Toul und Moutiers, die geknüpft worden sind, sollen weiter gepflegt werden. Auch wenn es Musikschulen, deutscher Prägung nicht gibt. Zudem fehlt ein Chor als möglicher Partner der Aurelius Sänger. Dennoch soll es weitere Begegnungen geben.