Der Calwer Klostersommer in Hirsau findet auch künftig mit Unterstützung der Stadt statt. Foto: Archiv

Zuschussantrag findet große Mehrheit. Bis 2020 jährliche Zuwendung in Höhe von 98.000 Euro

Calw - Es bleibt dabei. Die Stadt Calw unterstützt die Veranstaltungsreihe "Calwer Klostersommer in Hirsau" im Rahmen ihrer Kulturförderung auch bis 2020 mit einer jährlichen Zuwendung in Höhe von 98.000 Euro.

Erwartet deutlich

Mit 21 Ja-Stimmen fiel die dementsprechende Abstimmung bei der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend wie erwartet deutlich aus. Aber es gab, wie vor drei Jahren, auch sechs Gegenstimmen. Wobei die Nein-Sager aus der Fraktion der Neuen Liste Calw (NLC) – bis auf Irmhild Mannsfeld waren das die anderen vier Gemeinderäte – dieses Mal weitgehend für sich behielten, warum sie sich so verhalten haben. Nur Bernhard Stopper hatte beklagt, dass die Stadt Calw wegen der finanziellen Lage nicht einmal in der Lage sei, ihren Pflichtaufgaben nachkommen zu können. Deswegen regte er an, den jährlichen Zuschuss auf 50.000 Euro zu begrenzen.

Deutlich wurde dagegen Udo Raisch von der CDU: "Mit meinem Wahlversprechen, mich für Wirtschaftlichkeit und Effektivität in der Verwaltung einzusetzen, kann ich eine Förderung des Klostersommers nicht vereinbaren." Sein Fraktionschef Sebastian Nothacker sprach zwar von einer "tollen Veranstaltungsreihe". Er fragte aber, ob sich die Stadt das leisten könne. Und gab selbst eine Antwort: Nicht ständig, sondern nur alle zwei Jahre. Dementsprechend stellte er auch einen Antrag.

"Dann fehlt etwas"

Der mit 21 Nein-, bei sechs Ja-Stimmen abgelehnt wurde. "Wenn es den Klostersommer nicht mehr regelmäßig gibt, dann fehlt etwas in Calw. Und wenn wir ihn nur alle zwei Jahren machen, dann ist etwas tot, was gut ist für Calw", hatte zuvor der Vorsitzenden der Freien Wähler im Gemeinderat, Dieter Kömpf, gemeint.

Er erhielt breite Zustimmung. Auch von Oberbürgermeister Ralf Eggert, der sich zu Beginn der Diskussion ganz klar für die Förderung dieser Veranstaltungsreihe, die die private Calwer Konzertagentur Concetera mit ihrem Geschäftsführer Jürgen Ott auf eigene Rechnung organisiert, ausgesprochen hatte. "Der Klostersommer ist in der Region einmalig und trägt den Namen der Stadt weit über die Kreisgrenzen hinaus", betonte der OB. "Für unsere Stadt ist das ein Leuchtturm, wie auch die Musikschule und die Aurelius Sängerknaben."

Es gibt viele Gründe, für die Förderung von Kultur Geld auszugeben. Und bestimmt lassen sich auch welche finden, es nicht zu tun – vor allem, wenn man es betriebswirtschaftlich betrachtet. Aber es ist völlig daneben, im Falle einer so erfolgreichen Reihe wie dem Klostersommer zu fordern, diese nur noch alle zwei Jahre zu bezuschussen. Das Ende wäre programmiert. Vor diesem Hintergrund hat der Gemeinderat alles richtig gemacht, indem er sich mehrheitlich dafür aussprach, bis 2020 jedes Jahr wieder knapp 100.000 Euro in die Hand zu nehmen. Trotz der angespannten Finanzlage. Damit wird nicht nur der Klostersommer gefördert, sondern auch etwas fürs Image der Stadt getan. Zu bedenken ist nämlich, dass es viel mehr kosten würde, wenn mit anderen Marketingmaßnahmen auf Calws schöne Seiten aufmerksam gemacht werden müsste.