Der FC Altburg (helle Trikots) musste im Viertelfinale gegen die SKV Rutesheim II passen. Die beiden Mannschaften standen sich bereits in der Vorrunde gegenüber. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

HallenfußballStammheimer lassen nichts anbrennen / Torfestivals an beiden ersten Gechinger Turniertagen

Von Albert M. Kraushaar

Tore sind im Fußball bekanntlich das Salz in der Suppe. Unter diesem Blickwinkel waren die beiden ersten tage des 26. Gechinger Hallenturnier richtig scharf, teilweise fast sogar "versalzen".

Zu den 82 Toren am Freitagabend kamen am Samstag noch 133 Tore dazu. Teilweise bekamen die Zuschauer bei Spielen mit offenem Visier regelrechte Torfestivals zu sehen. Beim 7:3 des TSV Dagersheim II gegen den VfR Hirsau/Ernstmühl zappelte der Ball insgesamt zehn Mal im Netz, elf auf einen Streich meldete Bezirksligist FC Altburg beim 11:0 gegen den KSV Renningen.

Überzeugen konnte am Freitagabend die Spvgg Wart/Ebershardt mit maximalen 12 Punkten. Unter anderem landeten die Warter einen 2:1- Sieg gegen die erste Mannschaft des Gastgebers.

Etwas bedachter ging es in der zweiten Gruppe zu, wo das Feld mit der SF Gechingen III, NK Zrinski Calw und dem TSV Dagersheim (alle 9 Punkte) deutlich ausgeglichener war. Keine Rolle spielte der FC Gärtringen II, der FSV Deufringen kam auf einen Sieg durch einen Treffer von Francesco Italiano, verlor jedoch seinen Torhüter durch eine Knieverletzung. Für Abteilungsleiter Fabian Rinderknecht ist das ein besonders harter Schlag. "Wir haben derzeit nur einen Torhüter im Verein – sollte sich die Verletzung als längerfristig herausstellen, dann weiß ich nicht was wir tun sollen."

Der VfL Stammheim spielte am Samstag eine souveräne Vorrunde. Der Bezirksligist startete mit 12 Punkten aus vier Spielen bei 14:2 Toren nahezu perfekt in das Turnier, gefolgt vom SV Althengstett II und den ambitionierten Gechinger A-Jugendlichen. Gruppenvierter wurde der VfL Hochdorf, der bei Toren von Aygün Ekinci und Tobias Blank dem SV Bad Liebenzell den einzigen Punkt ermöglichte.

In den Vorrundenspielen trennt sich oft schon die Spreu vom Weizen. Unter diese Prämisse war es aus Sicht des TSV Neuhengstett doch recht ansprechend, dass man sich auch mal zu den "Weizenkörnern" zählen durfte. In der extrem starken Gruppe 4 in der Bezirksligist 1. FC Altburg mit dem Gruppensieg vor der mit Landesliga Kickern gespickten SKV Rutesheim II glänzte, kamen die Neuhengstetter auf Platz drei. Das Team von Trainer Markus Carle war als Nachrücker eingesprungen, punktete gegen die KSV Renningen und die SF Gechingen II und rang dem SKV Rutesheim nach Toren von Raimund Strinz und Tobias Geppert ein 1:1-Unentschieden ab.

Spielerischer Höhepunkt in dieser Gruppe war sicherlich das 1:1 im direkte Vergleich zwischen Altburg (Tor Patrick Modrow) und (Christopher Baake) SKV Rutesheim. In der letzten Partie dieser Gruppe ließen es die Altburger gegen die KSV Renningen mit 11:0 nochmals richtig krachen, was den in dieser Begegnung vier Mal erfolgreichen Patrick Modrow mit insgesamt acht Treffern an die Spitze der Torjägerliste spülte.

In der Gruppe 5 gab es noch einen Teamwechsel. Der VfL Ostelsheim hatte seine Teilnahme kurzfristig abgesagt, Turnierplaner Armin Burkhart jedoch mit dem TSV Korntal Ersatz an die Hand gegeben. Die "Blauen" liefen gegen den starken VfL Sindelfingen II – mit Top Talent Endrit Syla am Start – beim 1:6 gleich in eine volle Breitseite. Syla zeigte sich am Ball als eine Augenweide. Bei seinen drei Toren durfte es dann auch mal ein artistischer Fallrückzieher als Schmankerl für die Tribüne sein.

Spielerisch und läuferisch hatte die Gruppe 5 mit dem VfL Sindelfingen II, SV Althengstett, dem SV Schönbronn und den Korntalern einiges zu bieten, was vor allem die Mannschaft der SG FV Calw/AS Tricolore mit null Punkten bei 4:20 Toren zu spüren bekam.

Insgesamt hatte es bis zum späten Samstagabend 215 Male eingeschlagen, darunter war auch ein Eigentor. Erfreulich war die Bilanz der Schiedsrichter, die ohne eine Rote Karte und mit lediglich zwei Zeitstrafen durch die Vorrunde kam, was mit für das Niveau der Unparteiischen spricht.

Wo es hingegen fehlte, war die Zuschauerresonanz. Hätte man die Aktiven auf den Rängen ausgeklammert, dann wären enorme "Freiflächen" zu sehen gewesen, was sicherlich auch am Wetter lag. Bedingt durch die Schnee- und Eiswarnungen waren viele, vor allem von den älteren Stammgästen vom Gechinger Hallenturnier zu Hause geblieben.